Exilforschung – Ein internationales Jahrbuch
Herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft für Exilforschung
Claus-Dieter Krohn und Lutz Winckler in Verbindung mit Wulf Köpke und Erwin Rotermund
Band 29 / 2011
Bibliotheken und Sammlungen im Exil
Oktober 2011, 281 Seiten, s/w-Abbildungen
ISBN 978-3-86916-143-3
€ 32,00
Private Bibliotheken sind Spiegelbilder von Interessen und Leidenschaften ihrer Eigentümer, sie dokumentierten einst sozialen Aufstieg und Ansehen in der bürgerlichen Kultur. Durch den Nationalsozialismus wurden wesentliche Teile davon zerstört, eine Mitnahme ins Exil stellt die Ausnahme dar. Diese erhaltenen privaten Bibliotheken und Sammlungen sind somit als Überlieferungssegment von unschätzbarem Wert.
Für Exilanten trägt der gerettete Besitz aus der Heimat nicht nur materiellen, sondern hauptsächlich symbolischen Wert, als greifbarer Gegenstand ihrer kulturellen Identität in einem häufig lange unsteten Leben. Bisher ließen sich immerhin überlebende Zeitzeugen ansprechen, doch solche Informationsquellen versiegen allmählich, sodass »Archive« zur künftigen Basis der Forschung werden. Während es im Bereich der Nachlassermittlung bereits umfassende Kenntnisse gibt, ist das Wissen über die verlorenen, zerstörten oder geretteten Bibliotheken derzeit noch unterentwickelt. Daher richtet das diesjährige »Jahrbuch Exilforschung« den Blick auf dieses Überlieferungssegment. Dabei geht es nicht allein um die Texte, sondern auch um die Materialität, Ästhetik und haptische Bedeutung von Büchern jenseits ihrer Funktion.
Enthält auch einen Beitrag von Christina Köstner-Pemsel über „Österreichische Büchersammler und ihre Schicksale“ und von Brigitte Dalinger zu „Der Komplex Mauerbach. Provenienz und Tjheatergeschichte“.
http://www.boorberg.de/sixcms/detail.php?&id=305832&template=neu_werke_literatur