Markus Krajewski, der bibliothekarischen Community bereits als Autor des großartigen Buches „ZettelWirtschaft. Die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek (Berlin 2002)“ bekannt, hat nun eine Mediengeschichte des Dieners vorgelegt. Die FAZ bezeichnet es als eine Studie zum „Wandel der angeblichen Dienstleistungs- in eine Selbstbedienungsgesellschaft“. Ab S. 187 werden auch Bibliothekare, Bibliotheksdiener, Magaziner, Bibliotheklsknechte und -unterbeamte in die Überlegungen miteinbezogen, deren Ablösung durch OPACs und durch eine schleichende Virtualisierung droht …
Markus Krajewski, Der Diener. Mediengeschichte einer Figur zwischen König und Klient, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2010, 720 S., zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-3100381989
Abstract der Verlagswebsite: Diener sind weitestgehend verschwunden, zumindest in menschlicher Gestalt. Längst sind die Funktionen von Kammerdienern und Faktoten, von Domestiken wie Gehilfen aller Art größtenteils an die Dinge übertragen: sei es im Haushalt, sei es im Virtuellen.
Anhand von einzelnen Fallgeschichten – etwa zur barocken Palastarchitektur, zu den Laboren der Experimentalwissenschaften, an Beispielen aus der Literatur wie dem digitalen Alltag – zeichnet Markus Krajewski die spannende Transformation des Dieners nach. Er legt damit zum ersten Mal eine systematische, historische Epochen wie disziplinäre Grenzen übergreifende Kulturgeschichte der Subalternen vor, die ebenso eingängig wie unterhaltsam geschrieben ist.
Verlag:
Univ. Weimar:
Website Markus Krajewski:
Rezensionen: