Langzeitarchivierung digitaler Schriftstellernachlässe (Young Information Scientist 2, 2017)

Weisbrod, Dirk: Langzeitarchivierung digitaler Schriftstellernachlässe: Eine Bestandsaufnahme in den Literaturarchiven Deutschlands, Österreichs und der Schweiz

Zielsetzung — Seit der Jahrtausendwende mehren sich in den Literaturarchiven Nachlässe, die digitale Objekte enthalten. Der Beitrag beschreibt den Status Quo in der deutschsprachigen Literaturarchiv-Landschaft hinsichtlich der Langzeitarchivierung dieses neuen Bestandstyps.
Methode — Der Verfasser führte Experteninterviews mit Mitarbeitern von sechs Literaturarchiven in Deutschland (4), Österreich (1) und der Schweiz (1) durch, die mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.
Ergebnisse — Mit einer Ausnahme verwahrten die untersuchten Einrichtungen bereits digitale Nachlässe. Allerdings hatte nur ein Literaturarchiv einen Geschäftsgang für sie entwickelt. Proaktive Vorgehensweisen konnten sich noch nicht etablieren.
Schlussfolgerungen — Obwohl die Herausforderung bekannt ist, waren die Literaturarchive noch nicht genügend auf die Übernahme und Archivierung digitaler Nachlässe vorbereitet. Entsprechende Geschäftsgänge und Erhaltungsstrategien müssen in der Regel erst noch entwickelt werden. Neben den archivseitigen Bestandserhaltungsmaßnahmen gewinnt die Zusammenarbeit mit Schriftstellern immer mehr an Bedeutung.

Schlagwörter — Langzeitarchivierung, digitale Nachlässe, Literaturarchive, präkustodiale Intervention, Experteninterviews

Weisbrod, Dirk: The preservation of writers’ digital papers: A review made in German, Austrian and Swiss manuscript collections

Objective — Since the turn of the millennium papers which contain digital objects increase in manuscript collections. The article describes the status quo in Germany, Austria and Switzerland, concerning the digital preservation of this new kind of holding.
Method — The author conducted expert interviews with the curators of six manuscript collections in Germany (4), Austria (1) and Switzerland (1), which were analyzed by means of the qualitative content analysis.
Results — With one exception the examined collections already kept digital papers. But only one manuscript collection had developed a process for the management of these papers. Proactive approaches have not been established till now.
Conclusions — Although the challenge is known, the most of the examined manuscript collections were not adequately prepared for the acquisition and archiving of digital papers. Suitable processes and preservation strategies have still to be developed. The proactive collaboration between manuscript curators and writers becomes an increasingly important issue.

Keywords — digital preservation, digital papers, manuscript collections, pre-custodial intervention, expert interviews

Veröffentlicht in: Young Information Scientist, Jg. 2 (2017), S. 1–12.
Online: https://yis.univie.ac.at/index.php/yis/article/view/1724/1521

Young Information Scientist (YIS) wird vom Verein zur Förderung der Informationswissenschaft (VFI), Wien, herausgegeben. Alle Beiträge unterliegen einem Peer Review. ISSN: 2518-6892.

 

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