Ausstellung aus den Beständen der Universitätsbibliothek Graz
vom 28.01.- 21.03.2009
gestaltet von HR Dr. Hans Zotter
Die römische Göttin Flora ist für die Blumen, den Frühling und die Gärten zuständig – natürlich auch für die Gärtnerinnen, die Pflanzenliebhaber und auch für die wissenschaftlichen Botaniker. Und auch für die Künstler und Künstlerinnen, die Herbare und Pflanzenbücher illustrierten. So haben wir sie für die Ausstellung der Pflanzenbücher aus den Beständen der Universitätsbibliothek Graz als titelgebende Schutzherrin erwählt.
Die Geschichte der botanischen Illustration reicht weit in die Antike zurück- die berühmteste und mit Abstand umfangreichste bebilderte Handschrift aus der Spätantike ist der Wiener Dioskurides mit hunderten Pflanzenbildern. Ebenfalls bis in die Antike zurück gehen die zahlreichen Handschriften des Pseudoapuleius und die mit ihm in Verbindung stehenden Texte. Mittelalterliche Schöpfungen sind das Tacuinum sanitatis des Ibn-Butlan und die Circa instans- Handschriften der Schule von Salerno. Faksimileausgaben der berühmtesten Handschriften repräsentieren in der Ausstellung die Antike und die mittelalterliche Klostermedizin.
Die Pflanzenbücher der Antike und des Mittelalters waren stark an der pharmazeutischen Nutzanwendung orientiert, erst im 16. Jahrhundert löste man sich allmählich von dieser Disposition. Die berühmten „Väter der Botanik“ Hieronymus Bock, Leonhard Fuchs und Otto Brunfels schufen im Laufe des 16. Jahrhunderts die moderne wissenschaftliche Botanik, nunmehr auf eigener Beobachtung und Naturstudium basierend. Der große Erfolg ihrer illustrierten „Kräuterbücher“ wurde von geschäftstüchtigen Epigonen wie Adam Lonitzer, Jacob Theodor, genannt Tabernaemontanus und Pietro Andrea Matthioli weitergeführt. Gelehrte wie Charles L’Écluse und Rembert Dodoens widmeten sich dann zunehmend auch den exotischen Floren. Den Abschluss der Ausstellung bilden dann die Baumbücher des Thomas Johnston und Abraham Munting, und die barocken Ansichtswerke, wie der Hortus Eystettensis von Basilius Besler, die Pflanzenbilder der Elizabeth Blackwell oder die Phytanthoza Iconographia des Johann Wilhelm Weinmann.
http://www.kfunigraz.ac.at/ub/ausstellungen/2009/flora/index.php
Bericht von der Eröffnung und weitere fotos:
http://www.uni-graz.at/newswww/newswww_archiv/newswww_archiv_detail.htm?reference=125671