Die Bibliothek von Leopold Singer (1869-1942)

Die Bibliothek von Leopold Singer (1869-1942)

am 4. Oktober 2017 ab 18 Uhr

Begrüßung
Dr. Gabriele Zuna-Kratky, Generaldirektorin TMW
Mag.a Hannah M. Lessing, Generalsekretärin Österr. Nationalfonds
Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Stefan Pichler, WU Wien

Restitution eines Buches aus der Bibliothek der WU an die Familie von Martin Singer (Australien)

Statement der Familie Singer

Einführung: Ausstellung „Erdöl“, Mag. Bernhard Schmidt

Präsentation der Fachbibliothek

u.A.w.g. unter anmeldungen@tmw.at, Betreff: Eröffnung Singer

Ort: TMW, Innovationsforum
Moderation: Dr. Christian Klösch

Leopold Singer war einer der hervorragendsten europäischen Fachleute für Erdölwissenschaften und legte im Laufe seines Lebens eine umfangreiche Fachbibliothek an. 2016 überließ die Familie Singer seine Bibliothek dem Technischen Museum Wien.

In einer Wohnung der Grillparzerstraße 7 in Wien lebte und arbeitete von 1919 bis 1938 der Erdölfachmann Leopold Singer mit seiner Familie. Singer war einer der hervorragendsten europäischen Fachleute für Erdölwissenschaften. 1869 in Wien geboren, studierte er Technische Chemie in Wien und Zürich. Anschließend arbeitete er in leitender Funktion in den Raffinerien Orșova (Rumänien), Pardubice (Böhmen) und Monheim (Deutschland). In der Gründungsphase beriet er auch das Technische Museum Wien für die Schausammlung Petrochemie. In Pardubitz gründete er ein Zentrum für Erdöltechnik. Nach seiner Rückkehr nach Wien 1918 war er als Berater für die Erdölindustrie tätig und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze. Er war Hauptmitarbeiter des mehrbändigen Standardwerkes von Engler-Höfer „Das Erdöl“ und hielt eine große Zahl von Patenten im Bereich der Destillisationstechnik. Seine umfangreiche Fachbibliothek spiegelt nicht nur seine weitgefächerten Interessen wider, sondern auch das Wissen seiner Zeit über das Erdöl.

Die Bibliothek von Leopold Singer wurde nach seiner Flucht nach London im Jahr 1938 von der Gestapo beschlagnahmt. 1942 bot die VUGESTA, die „Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo“ seine Bibliothek zum Kauf an. Die damalige Hochschule für Welthandel erwarb die Bibliothek. Im Zuge der Provenienzforschung an der heutigen WU Wien wurde die Bibliothek 2015 an die Erben von Leopold Singer restituiert. Die Familie Singer überließ 2016 die Bücher der Bibliothek des Technischen Museum Wien.

https://www.technischesmuseum.at/die-bibliothek-von-leopold-singer-1869-1942

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