Symposium Die vielen Leben der Biographie. Biographie als kulturwissenschaftliches Paradigma (25.-27.03.2009)

 

Veranstalter: In Zusammenarbeit zwischen dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften IFK, dem Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie, dem Germanistischen Institut der Universität Wien und der Österreichischen Nationalbibliothek Wien

Datum, Ort: 25.03.2009-27.03.2009, Österreichische Nationalbibliothek, Oratorium, Josefsplatz 1, 1015 Wien; Universität Wien/Germanistik, Marietta-Blau-Saal, Dr. Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien; Internationales Forschungszentrum für Kulturwissenschaften, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien

Das anhaltende Interesse an der Biographie hat einen einleuchtenden Grund: „Menschen sind in erster Linie an anderen Menschen interessiert. Sie mussten nie davon überzeugt werden, dass der Weg zum Verständnis der Menschheit über den Menschen führt.“ (John Garraty: The Nature of Biography) Bei dieser interdisziplinären Tagung diskutieren die Vortragenden die unterschiedlichen Aspekte des Genres und den Standort der Biographie zwischen Dichtung und Wahrheit.

Zur Debatte stehen die Vorstellung einer biographischen „Wahrheit“ und die irritierende Vielfalt eines schillernden Genres mit einer langen und beeindruckenden Tradition. Biographie ist weit mehr als die Geschichte „großer Männer“. Es geht bei dieser Tagung auch um eine Neubestimmung des Begriffs Biographie. Lange Zeit stand diese im Verdacht, auf naive Weise ihre Subjekte zu konstruieren und darüber hinaus unwissenschaftlich und eindimensional zu sein. Demgegenüber zeigen die ReferentInnen, welche Variationsbreite des Biographischen es gibt und wo die Biographie zwischen Konstruktion und Evidenz – den Polen jeder zeitgemäßen kulturwissenschaftlichen Theoriebildung – steht.

Mittwoch, 25. März

Österreichische Nationalbibliothek, Oratorium, Josefsplatz 1, 1015 Wien

Eröffnung (9.00 Uhr)

Johanna Rachinger (Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek) 
Wilhelm Hemecker

Vormittag (9.30 – 13 Uhr)

  • 9.30-10.15 Helmut Scheuer: Autor und Werk – Zur Geschichte einer schwierigen Beziehung

Materialien und Medien des Biographischen – Moderation: Helmut Lethen

  • 10.15-11.00 Bernhard Fetz: Der Stoff, aus dem das (Nach-)Leben ist. Zum Status biographischer Quellen 
  • 11.30-12.15 Devin Fore: Gegen den „lebendigen Menschen“. Experimentelle sowjetische Biographik der 1920er Jahre 
  • 12.15-13.00 Manfred Mittermayer: Erzählformen im biographischen Film

Nachmittag (15 – 18.00 Uhr)

Biographie und Geschichte/Geistesgeschichte – Moderation: Lutz Musner

  • 15.00-15.45 Wolfram Pyta: Geschichtswissenschaft und Biographie 
  • 15.45-16.30 Tobias Heinrich: Biographie und Hermeneutik. Johann Gottfried Herder: Über Thomas Abbts Schriften 
  • 17.00-17.45 Franz Eybl: „Mein Werk ist das eines Kollektivwesens, und dieses trägt den Namen Goethe“. Biographie und Autorschaft

Donnerstag, 26. März

Universität Wien/Germanistik, Marietta-Blau-Saal, Dr. Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Begrüßung: Michael Rohrwasser (Vorstand des Instituts für Germanistik)

Vormittag (9.30 – 12.30 Uhr)

Biographie und Psychoanalyse – Moderation: Wilhelm Hemecker

  • 9.30-10.15 Andrew Webber: Freuds Leben Schrebers 
  • 10.15-11.00 Eveline List: Marie Bonaparts Edgar Allan Poe-Biographie 
  • 11.30-12.15 Michael Rohrwasser: Freud-Biographik im Film

Nachmittag (14.30 – 18 Uhr)

Literarische Biographik – Moderation: Michael Rohrwasser

  • 14.30-15.15 Hans Wagener: Autobiographie und Biographie. Das Beispiel Robert Neumann 
  • 15.15-16.00 Miguel Oliveira: Günter Grass im Krebsgang: eine un/konventionelle Biographie 
  • 16.30-17.15 Wolfgang Kreutzer: Peter Härtling: Schumanns Schatten. Ein biographisches Hybrid 
  • 17.15-18.00 Dierk Rodewald: Jakob Wassermann: Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens

Freitag, 27. März

Internationales Forschungszentrum für Kulturwissenschaften, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien

Begrüßung: Helmut Lethen (Direktor des IFK)

Vormittag (9.30 – 12.30 Uhr)

Biographie und Gesellschaft – Moderation: Bernhard Fetz

  • 9.30-10.15 Peter Alheit: Die eigenwillige Karriere des Biographiekonzepts in den Sozialwissenschaften 
  • 10.15-11.00 Christian von Zimmermann: Faszination des Extremen. Probleme des Biographischen für eine Analyse des Terrorismus am Beispiel der Ulrike Meinhof 
  • 11.30-12.30 Deborah Holmes / Hannes Schweiger: Von der nationalen Vereinnahmung bis zur Metabiographie. Biographie als Medium kultureller Transferprozesse

Nachmittag (14.30 – 17.30 Uhr)

Genre und Gender – Moderation: Manfred Mittermayer

  • 14.30-15.15 Esther Marian: Thesen zu Biographie und Geschlecht 
  • 15.15-16.00 Caitríona Ní Dhúill: Biographie von ‚er‘ bis ‚sie‘. Möglichkeiten und Grenzen relationaler Biographik 
  • 16.30-17.15 Karoline Feyertag: Leben Schreiben. Vom Genre der Biographie bei Sarah Kofman

Quelle: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=11090

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