Schriftsteller und digitale Medien (Young Information Scientist 2, 2017)

Dirk Weisbrod: Schriftsteller und digitale Medien: Eine Umfrage unter den Mitgliedern des PEN-Zentrums Deutschland

Zielsetzung — Literaturarchive werden sich zukünftig verstärkt um die Langzeitarchivierung digitaler Objekte kümmern müssen, die Bestandteile von Schriftstellernachlässen sind. Die Entwicklung digitaler Erhaltungsstrategien sollte deshalb den Schriftsteller und seinen Umgang mit digitalen Medien und Objekten berücksichtigen. Der Beitrag wirft einen Blick in Schriftstellerarchive und auf die Arbeitsweisen zeitgenössischer Schriftsteller.
Methode — Der Verfasser führte eine Online-Umfrage unter den Mitgliedern des PEN-Zentrums Deutschland durch, die mithilfe quantitativer statistischer Methoden ausgewertet wurde.
Ergebnisse — Schriftsteller benutzen mittlerweile digitale Medien in großem Umfang für die Literaturproduktion. Dabei treten unterschiedliche Arbeitsweisen und Sicherungspraktiken auf, die zum Teil höchst individuell sind. Die Mehrheit der Befragten war zu einer Zusammenarbeit mit Literaturarchiven bereit, um die Überlieferung ihres Nachlasses sicherzustellen.
Schlussfolgerungen — Nachlässe werden zumindest in naher Zukunft sowohl Papier- als auch digitale Anteile enthalten. Der digitale Anteil wird aber stetig ansteigen. Trotz der individuellen Arbeitsweise der Schriftsteller lassen sich Muster erkennen, die möglicherweise bei der Langzeitarchivierung hilfreich sein können. Dazu ist es aber notwendig, dass Literaturarchive frühzeitig auf Schriftsteller zugehen und ihnen Unterstützung bei der Archivierung anbieten.

Schlagwörter — Langzeitarchivierung, digitale Nachlässe, Schriftsteller, persönliches Informationsmanagement, präkustodiale Intervention, Online-Umfrage, PEN-Zentrum Deutschland

Dirk Weisbrod: Writers and digital media: A survey conducted among members of the German PEN Center

Objective — In the future, special collections will have to manage and to preserve an increasing amount of digital documents. Therefore, the development of corresponding preservation strategies should take into consideration the writer and his management of digital media and digital objects. The article takes a look at writers’ archives and explores the working methods of contemporary writers.
Method — The author conducted an online survey among the members of the German PEN Center. The data were analyzed by means of quantitative statistical methods.
Results — The members of the German PEN Center used digital media for their literary production on a large scale. Various working methods and backup practices could be identified, some of which are highly individual. The majority showed ready to co-operate with special collections in order to guarantee the preservation of their digital papers.
Conclusions — At least in the near future, writers’ estates will include both paper and digital parts, but the digital parts will increase steadily. In spite of the different individual behaviours of the writers, working patterns could be identified. These patterns are possibly helpful for digital preservation. To meet the goal, special collections should establish contact with writers as early as possible, in order to offer them support with the archiving of digital documents.

Keywords — digital preservation, digital papers, writers, personal information management, precustodial intervention, online survey, German PEN Center

Veröffentlicht in: Young Information Scientist, Jg. 2 (2017), S. 55-73.
Online: https://yis.univie.ac.at/index.php/yis/article/view/1881

Young Information Scientist (YIS) wird vom Verein zur Förderung der Informationswissenschaft (VFI), Wien, herausgegeben. Alle Beiträge unterliegen einem Peer Review. ISSN: 2518-6892.

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