Präsentation der neuen Schriftenreihe „Bibliothek im Kontext“

Am 16. September 2015 fand im Rahmenprogramm des Österreichischen Bibliothekartages im Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Germanistik der Universität Wien die Präsentation der neuen Reihe „Bibliothek im Kontext“, abgekürzt BiK, statt.

Die Herausgeber Stefan Alker, Leiter der Fachbereichsbibliothek Germanistik, Murray G. Hall, Germanist und Markus Stumpf, Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, schaffen damit eine Plattform für die innovative Reflexion des Bibliotheks- und Informationswesens im Kontext von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung. Die international begutachtete und open access publizierte Reihe, die im Verlag Vienna University Press erscheint, hat das Ziel, Forschungsarbeiten an und um Bibliotheken, aktuelle Entwicklungen und neue Services zu publizieren und damit einen wichtigen Austausch mit der wissenschaftlichen Forschung verschiedener Disziplinen anzuregen. Der wissenschaftliche Beirat, dem mit Andreas Brandtner, Ursula Georgy, Hans-Christoph Hobohm, Frank Möbus, Rudolf Mumenthaler, Oliver Rathkolb, Ulrich Johannes Schneider und Konrad Umlauf WissenschaftlerInnen aus den unterschiedlichen Disziplinen und Ländern angehören, begleitet diese international begutachtete Reihe und sorgt für Qualitätssicherung und Vielfalt.

Der Band „Bibliotheken in der NS-Zeit. Provenienzforschung und Bibliotheksgeschichte“, herausgegeben von Stefan Alker, Christina Köstner und Markus Stumpf, ist bereits 2008 sowie als Sonderband der Reihe als Open-Access-Ebook erschienen: http://www.v-r.de/_files_media/mediathek/downloads/810/9783899714500_Bibliotheken_in_der_NS-Zeit_OA.pdf. Der Tagungsband „Guido Adlers Erbe. Restitution und Erinnerung an der Universität Wien“, herausgegeben von Markus Stumpf, Herbert Posch und Oliver Rathkolb zur gleichnamigen Tagung an der Universität Wien 2013, ist derzeit in Vorbereitung.

Mit der Präsentation der Schriftenreihe wurde gleichzeitig der Band 2 „Literaturwissenschaft und Bibliotheken“, herausgegeben von Stefan Alker und Achim Hölter, dem Leiter der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien, vorgestellt. Im Fokus steht dabei das Verhältnis von Literaturwissenschaft und Bibliotheken zueinander. Beiträger aus Bereichen wie Literatur- und Bibliothekstheorie, Mediologie, literaturwissenschaftlicher Bibliotheksforschung, bibliothekarischer Literaturvermittlung und -versorgung oder der Forschung zu Bibliothekssujets und -metaphern kommen hier zu Wort. Der Band ist unter http://www.v-r.de/_uploads_media/files/eb_9783737004541_052812.pdf abrufbar.

Maria Seissl, die Leiterin der Universitätsbibliothek Wien, die einen Band pro Jahr finanziert, verwies in ihren Begrüßungsworten auf die Forschungslücken im Bereich der Bibliothekswissenschaft in Österreich, die mit dieser Reihe geschlossen werden sollen. Murray G. Hall bekräftigte dies in seinem Statement und stellte fest, dass es bislang keine Plattform in Österreich für Forschungen im Bibliothekswesen gab. Markus Stumpf hob in seiner Rede die Wichtigkeit des Open Access-Gedankens hervor, der mit dieser neuen Reihe umgesetzt wird. Das Selbstverständnis von Forschungen im Bereich des österreichischen Bibliothekswesens ist ein anderes als in Deutschland, wo Bibliothekswissenschaft ein eigenes Fach ist. Die Reihe ist international ausgerichtet, sodass zukünftig auch englischsprachige Beiträge aufgenommen werden. Das Format Buch wurde gewählt, da in einer Zeitschrift nicht alle Themen umfassend bearbeitet werden könnten. Ein weiterer Band wird dem Bibliotheksmanagement gewidmet werden, Überlegungen gibt es zum Thema Digital Humanities. Zukünftig werden Beiträge auch mittels Call for Papers eingeholt werden. Oliver Kätsch von der Vienna University Press verwies ebenfalls auf die Wichtigkeit der Umsetzung des Open Access-Gedankens.

Stefan Alker und Achim Hölter stellten die einzelnen Beiträge des eben erschienen Bandes vor. Bei der Auswahl der Autoren wurde auf eine gute Mischung wischen Bibliothek und Literaturwissenschaft geachtet, allerdings befindet sich zum Bedauern der Herausgeber keine Frau unter den Beiträgern. Dies soll keinesfalls Programm der Reihe werden, wurde mehrmals betont.

Die kurzweilige Präsentation fand ihren Abschluss bei einem kleinen Buffet, bei dem sich angeregte Gespräche entwickelten.

Susanne Blumesberger

Infos zur Reihe unter: http://bik.univie.ac.at/

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