Die IG Autoren versucht Politik zu machen, mit Ausdrucksweisen („degoutant“), die absolut abzulehnen sind. Dass die ÖNB vor Monaten jede Kooperation mit Google ausgeschlossen hätte, ist (mir) nicht bekannt. Der Vertrag bezieht sich lt. Pressemeldungen auf allein gemeinfreie Werke, d.h. Werke, deren Urheberrechtsschutz längst abgelaufen ist. Man kann manche Vorgangsweise bei Google trefflich kritisieren, hier scheint aber vorerst kein Problem gegeben. Dass die IG Autoren sich als Schutzmacht der gemeinfreien Werke (und insbesondere der Werke, die vor 1850 erschienen sind!?) sieht, ist nur vor dem Hintergrund eines anderen Problems, nämlich des Urheberrechtsvergleichs von Google zu sehen (dazu dazu und zur IG: http://futurezone.orf.at/stories/1502511/). Dieses hat aber absolut nichts mit urheberrechtsfreien Werken zu tun, sd. allein mit dem Einscannen von noch durch das Urheberrecht geschützten Werken. Dort kann man diskutieren, hier nicht. Zudem werden die Werke Google nicht exklusiv oder monopolartig überlassen. Das weltweit anerkannte Pflichtexemplarrecht, das wesentliche und wichtige kulturpolitische Ziele hat, dazu noch argumentativ zu missbrauchen, lässt einen eigentlich nur mehr staunend zurück. Die IG Autoren ist aufgefordert einmal die FAQ der ÖNB zum Thema zu lesen, bevor sie selbst eigenartige Texte in die Welt setzt. Nicht die Verquickung miteinander nichts zu tun habender Sachverhalte, sondern Sachlichkeit wäre gefragt.
Josef Pauser
Der Brief der IG Autoren: