Die Österreichische Nationalbibliothek erhielt den literarischen Nachlass der 2016 verstorbenen Mundartdichterin und Bestsellerautorin Trude Marzik. Diese großzügige Schenkung enthält neben Originalmanuskripten auch Briefe prominenter WienerInnen und wird derzeit im Literaturarchiv für die Benützung erschlossen.
Die Österreichische Nationalbibliothek erhielt den umfangreichen Nachlass der Wiener Mundartdichterin Trude Marzik (1923–2016). Die großzügige Schenkung ihres Sohnes besteht aus über 60 Aktenordnern mit dichtem Dokumentationsmaterial zu Marziks bewegtem Leben: Notizbücher und Terminkalender informieren über ihre Lesungen und Auftritte, persönliche Dokumente wie Schulzeugnisse und Pässe gewähren Einblicke in ihre Biografie. In dem Material sind auch Korrespondenzen mit prominenten WienerInnen wie etwa Maresa Hörbiger, Dagmar Koller, Hansi Lang oder Gerald Pichowetz zu finden.
Marziks Nachlass erweitert auf originelle Weise das Spektrum an literarischen Texten in Wiener Mundart nach 1945: Dieses reicht von den Gedichten H.C. Artmanns und der Wiener Gruppe bis zu Ernst Jandl. Darüber hinaus schlägt er eine Brücke zu dem 2005 erworbenen Teilarchiv des Paul Zsolnay Verlags, Marziks „Hausverlag“, der ihre überaus erfolgreichen Bücher zwischen 1971 („Aus der Kuchlkredenz“) und 2008 („Meine Lieblingsgedichte“) veröffentlichte. Wie beliebt diese Gedichte waren, zeigt sich auch an der Liste der prominenten InterpretInnen ihrer Werke: Bühnenstars wie Michael Heltau, Ossy Kolmann, Marianne Mendt, Fritz Muliar, Brigitte Neumeister, Elfriede Ott und nicht zuletzt Peter Alexander trugen sie über viele Jahrzehnte auf der Bühne und im Fernsehen vor. Der populäre Schauspieler, Sänger und Entertainer lud Trude Marzik sogar zur Mitarbeit an der „Peter Alexander Show“ ein.
Der Nachlass wird derzeit im » Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek für die Benutzung erschlossen, erste Teile davon stehen bereits für Interessierte zur Einsicht zur Verfügung.
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