Eine Milliarde Einzeldateien und ein Speichervolumen von 26 Terabyte – das sind die beeindruckenden, neuesten Zahlen des „Web@rchiv Österreich“. Seit 2009 wird das österreichische Internet an der Österreichischen Nationalbibliothek archiviert. Basierend auf dem Mediengesetz werden über 2,5 Millionen Domänen mit Österreichbezug berücksichtigt, um auch diesen Teil des nationalen Kulturguts für die Nachwelt zu sichern.
Mithilfe modernster Cluster-Technologie und eines gut durchdachten Speicherkonzepts werden im Web@rchiv Österreich öffentliche, frei zugängliche Internetseiten mit Österreichbezug gesammelt. Bislang wurden zwei Domain Crawls der gesamten .at-Domäne (derzeit nahezu 1,2 Millionen Domänen) durchgeführt. Diese Crawls beinhalten auch wichtige Informationen aus den Bereichen Verwaltung/Behörden (.gv.at) und Wissenschaft/Bildung (.ac.at).
Zusätzlich werden im Rahmen einer Medienkollektion laufend Inhalte zum aktuellen Tagesgeschehen archiviert. Die wichtigsten österreichischen Medien-Webseiten werden dazu in sehr engen Intervallen gespeichert.
Weitere, so genannte selektive Crawls zu anlassbezogenen Themen ergänzen die Sammelstrategie. So wurden zahlreiche Webseiten z. B. zur EU-Wahl, Bundespräsidentenwahl oder zu den Olympischen Spielen ausgewählt und gesammelt. Für das Jahr 2013 ist ein Politikschwerpunkt mit Inhalten zu politischen Parteien und zur Nationalratswahl geplant.
Das digitale Erbe erhalten
Das World Wide Web hat sich seit seiner Entstehung zu einem unverzichtbaren Massenmedium entwickelt. Dort publizierte Inhalte gehören mittlerweile zum Kulturgut eines Landes. Ziel des Web@rchiv Österreich ist es, ein großflächiges Abbild des österreichischen Webspace zu erhalten und auch dann noch Zugang zu Websites zu bieten, wenn diese längt aus dem Live-Web verschwunden sind.
Der Wiener Städtische Versicherungsverein, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group, unterstützt das Web@rchiv Österreich von Beginn an als großzügiger Partner. „Das umfangreiche digitale Erbe für die Nachwelt zu erhalten, ist uns ein wichtiges Anliegen“, so Generaldirektor Dr. Günter Geyer. „Als größter Versicherungskonzern in Mittel- und Osteuropa sind wir uns unserer Mitverantwortung für die kulturelle Entwicklung dieser Region bewusst. Vorsorge für die nächsten Generationen ist auch ein prägendes Element unserer Tätigkeit, daher unterstützen wir die Österreichische Nationalbibliothek bei dieser innovativen und langfristigen Aufgabe sehr gerne.“
Das Web@rchiv Österreich kann, wie im Mediengesetz festgelegt, ausschließlich an der Österreichischen Nationalbibliothek sowie an Partner-Bibliotheken eingesehen werden.
Hintergrund-Informationen und weitere Links:
http://www.onb.ac.at/about/webarchivierung.htm
Quelle/Pressemeldung ÖNB: http://www.onb.ac.at/services/presse_21198.htm