Besonders hoch spritzte das Germanistenblut stets dann, wenn es um das Verhältnis von «österreichischer» und «deutscher» (oder «deutschsprachiger»?) Literatur ging oder gar um die Frage, unter welchem Etikett Kafka, Rilke oder Canetti einzuordnen seien. Der alte Streit dürfte an Schärfe verloren haben, scheint es doch heute kaum noch denkbar, etwa einer Anthologie «von Arthur Schnitzler bis Robert Musil» den Titel «Deutsche Erzähler des 20. Jahrhunderts» zu verpassen, wie es einst Marcel Reich-Ranicki tat. Und jetzt gibt es auch noch ein österreichisches Literaturmuseum – offenbar ist es schon dämmrig über den papierenen Schlachtfeldern geworden, und die Eulen der Minerva können ausschwärmen. …
Der ganze Artikel in der NZZ: http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/gluecksfall-und-wurf-1.18536078