Alexander Pinwinkler, Oliver Rathkolb (Hrsg.)
Im Auftrag der Internationalen Stiftung Mozarteum
456 Seiten, Anton Pustet Verlag Salzburg 2022
ISBN 978-3-7025-1022-0
Zwei Beiträge darin beschäftigen sich mit der Bibliothek der Internationalen Stiftung Mozarteum vor und während der NS-Zeit bzw. mit der Provenienzforschung in der „Bibliotheca Mozartiana“.
Neben der noch vor dem „Anschluss“ erfolgten Erwerbung eines Mozart-Autographs aus dem Besitz Stefan Zweigs (der Mitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum war) dokumentieren die Beiträge verschiedene Versuche der Verantwortlichen, während der NS-Zeit mit Hilfe des Machtapparates in den Besitz von Originalen aus dem Besitz jüdischer Sammler oder Antiquare zu gelangen. In Folge der Enteignung und Beschlagnahmung kirchlicher Institutionen kamen bedeutende Musikalienbestände in die Bibliothek der „Stiftung Mozarteum“, die während der NS-Zeit das Wort „Internationale“ aus ihrem Namen entfernt hatte (Stift St. Peter in Salzburg, Katholischer Universitätsverein Salzburg und Benediktinerabtei Michaelbeuern). Diese Bestände wurden zum größten Teil nach 1945 restituiert, doch konnten im Zuge der laufenden Provenienzforschung noch mehrere Fälle von Raubgut identifiziert werden, die in der Bibliothek verblieben waren.