IG Autorinnen Autoren gegen Googles Book Search

In einem Gespräch mit der APA warnt Gehard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren davor, dass „Google Rechte an Büchern für seine Buchsuche und weitere Nutzungen nachträglich erwerben will“. Die Futurzone berichtet dazu ausführlich. 

Ruiss meint im Hinblick auf den momentan an gebotenen Goolge-Vergleich u.a., dass Google „Recht gebrochen [hat], sonst hätte sich Google nicht verglichen.“ und das Einscannen urheberrechtlich geschützten Material bereits [wohl nach österr. Recht, eher unwahrscheinlich nach dem amerikanischen fair use Prinzip] ein Verstoß gewesen wäre.

Google dagegen lässt vermelden: „Google respektiert das Urheberrecht und hat die Büchersuche extra so gestaltet, dass sie dem Recht entspricht“, und weiters: „bewirbt und fördert [die Books Search] Verkäufe – und hilft so sicherzustellen, dass Autoren und Verleger für ihre kreativen Anstrengungen entlohnt werden. Google zeigt nicht einmal eine ganze Seite aus urheberrechtlich geschützten Büchern, wenn der Autor nicht explizit zustimmt.“

Wie so oft, haben die Argumente beider Seiten durchaus etwas für sich. Rechts- und bildungspolitisch sollte man schon erwähnen, dass die Schranken des Urheberrechts, welche die freie Vervielfältigung innererhalb allerdings nur ganz enger Grenzen erlauben, für den normalen Rechtsunterworfenen absolut nicht verständlich sind. Und richtig ist wohl das unlängst gelesene Diktum, dass überall dort, wo viel Geld im Spiel ist, auch viel gestritten wird… Sieht man, dass gerade eine Schutzfristverlängerung bei Musikwerken von der EU auf drängenden Wunsch der Contentindustrie geplant ist, dann erkennt man auch, welche Lobby sich eher durchzusetzen vermag. Vor diesem Hintergrund ist der Googleversuch – wobei Google natürlich kein Wohltäter ist, sondern beinharte geschäftliche Interessen dahinterstehen – einer Art schleichenden Allmendisierung aus Nutzersicht auf den ersten Blick nicht unsympathisch. Aus Autorensicht muss man sich einer gewissen Schizophrenie hingeben: einerseits will man sein Werk verbreitet wissen (und dafür ist die Google Books Search gerade im Bereich der Wissenschaften ein sehr brauchbares, wenn auch verbesserungsfähriges Tool), andererseits aber auch Einkünfte daraus erzielen.

Beachtet muss momentan aber vor allem eines werden. Der allseits angesprochene und beworbene Googlevergleich betrifft allein die USA! Wie sich die österreichische Verwertungsgesellschaft literar mechana dazu stellt und was sie österreichischen Autoren rät, ist unter http://www.literar.at/Newsletter_Google.pdf nachzulesen.

Quelle: http://futurezone.orf.at/stories/1502511/

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