Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek Dr. Johanna Rachinger hielt den Festvortrag am Verfassungstag 2019: „Auf der Suche nach der österreichischen Identität – Die Österreichische Nationalbibliothek als Spiegel österreichischer Geschichte“

Nach der Eröffnung durch VfGH-Vizepräsident Univ.-Prof. DDr. Christoph Grabenwarter richteten Bundeskanzlerin Dr. Brigitte Bierlein und Bundespräsident Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen Grußworte an die mehr als 140 geladenen Gäste. Den Festvortrag hielt die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek Dr. Johanna Rachinger. Anlässlich der Beschlussfassung über das Bundes-Verfassungsgesetz am 1. Oktober 1920 wird seit 1990 alljährlich im Verfassungsgerichtshof der „Verfassungstag“ begangen.

… Die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek Dr. Johanna Rachinger erklärte in ihrem Festvortrag „Auf der Suche nach der österreichischen Identität – Die Österreichische Nationalbibliothek als Spiegel österreichischer Geschichte“, 1920 sei auch ein entscheidendes Jahr in der Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek gewesen. In diesem Jahr sei die Umwandlung und Umbenennung der kaiserlichen Hofbibliothek in die „National-Bibliothek“ der neu gegründeten Ersten Republik erfolgt.

Die Nationalbibliothek feierte im vergangenen Jahr ihren 650. Geburtstag. Die Bibliothek zählt damit zu den ältesten noch heute bestehenden Kultureinrichtungen Österreichs. „Sie repräsentiert die kulturelle Kontinuität dieses Landes in all seinen großen und kleinen politischen Umbrüchen und Wandlungen, und sie war in ihrer langen Geschichte immer aufs Engste verknüpft mit der wechselvollen politischen Geschichte dieses Landes“, so Rachinger. In all den teilweise dramatischen Wandlungen in ihrem Selbstverständnis habe die Bibliothek „ihre ganz unverwechselbare Identität einer einzigartigen Sammlung herausragender Dokumente“ bis heute bewahrt. „Wenn wir in der Österreichischen Nationalbibliothek zum Ziel haben, das Wissen der Vergangenheit zu bewahren und das der Gegenwart in all seinen aktuellen Erscheinungsformen bis hin zu den Online-Publikationen zu sammeln, so steht dahinter die Überzeugung, dass die lebendige Auseinandersetzung mit unserer Geschichte, mit unseren eigenen Wurzeln, eine bleibende Herausforderung für jede Gesellschaft ist“, so die Generaldirektorin.

Rachinger unterstrich die Wichtigkeit, der Jugend über alle parteipolitischen Unterschiede hinweg zwei Punkte zu vermitteln. „Zum einen ist es das unbedingte Vertrauen in einen demokratisch verfassten Rechtsstaat, den uns unsere Verfassung garantiert. Zum anderen eine grundsätzliche Zuversicht gegenüber einem gemeinsamen Europa. Diese Grundüberzeugungen sollten unerschütterlich standhalten auch in Zeiten ernster politischer oder wirtschaftlicher Krisen. Wir sind es unserem Land schuldig, aktiv an der Einheit Europas mitzuarbeiten. Auch Europa kann von Österreich viel lernen. Im Negativen, viel mehr aber noch im Positiven.“ …

Festvortrag Generaldirektorin Johanna Rachinger (PDF, 0.4 MB)

Quelle, weitere Videos, Fotos und Texte: https://www.vfgh.gv.at/medien/Verfassungstag_beging_hochkaraetig__runden__Geburtsta.de.php

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