Am 10. Mai 1933 gegen Mitternacht hielt Reichsminister Goebbels in Berlin seine Feuerrede: „Meine Kommilitonen! Deutsche Männer und Frauen! Das Zeitalter eines überspitzten jüdischen Intellektualismus ist nun zu Ende und der Durchbruch der deutschen Revolution hat auch dem deutschen Weg wieder die Gasse freigemacht.“
Insgesamt können heute 93 Bücherverbrennungen in deutschen Städten nachgewiesen werden.
Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland, brannten am 30. April 1938 auch am Salzburger Residenzplatz die Bücher.
Der deutsch-französische Schriftsteller René Schickele notierte im Dezember 1933 „hellsichtig“ in seinem Tagebuch: „Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. Gespenster in der Diaspora, in der wasserarmen Provinz. Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen.“
Bis heute sind viele dieser AutorInnen der Vergessenheit anheimgefallen. Die Zusammenstellung „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ wurde aktualisiert und erweitert. Sie umfaßt zur Zeit Hinweise auf zirka 180 AutorInnen und eine Reihe von Hinweisen auf weiterführende Literatur bzw. Sites.
Bücher am Scheiterhaufen. Exilliteratur – Bücherverbrennung: Liste mit einer Auswahl von betroffenen AutorInnen, NS-Listen der zu verbrennenden Bücher, Literaturliste zum Thema Exilliteratur / Bücherverbrennung, weiterführende Links.
Ich hoffe, daß diese Zusammenstellung auch abseits von Gedenktagen einen Beitrag wider dem Vergessen leistet und freue mich, wenn Sie Eingang in Ihren bibliothekarischen Alltag findet und Sie mir Anregungen und Ergänzungen mitteilen.
Weitere Beiträge zu literarischen, bibliothekarischen und sozialwissenschaftlichen Themen finden Sie im Literaturblog „Duftender Doppelpunkt“ – Infos aus Literatur und Wissenschaft.