Die Presse/Spectrum: „Ich sammle jeden Billazettel“

Robert Schindels „Ich sammle jeden Billazettel“ aus der Spectrum-Beilage der „Presse“ vom 28.05.2011 ist eine Pflichtlektüre für jeden Literaturarchivar!!!!!!!

Ich sammle jeden Billazettel
Einen Nachlass hat schließlich jeder. Ich aber lebe mein schönes neues Vorlassleben.

Von Robert Schindel

Wie lange gibt es eigentlich den Begriff „Vorlass“ schon? Irgendwann hörte ich von Kollegen, dass sie ihre Dinger für diesen Vorlass verkaufen. Na, so was, da sitzen Literaturwissenschaftlerum Billarechnungen herum, die der Dichter mitgeliefert hat. Auf denen steht entweder nichts als die Gurken und Erdäpfel samt Preis oder womöglich noch das Wort NIMMERMEHR oder der Satz JETZN BIN ICH STIER. Ich stell mir vor, mit Pinzetten legen die Archivler solche Zettel in die Bedeutungslauge und versetzen sie mit doppelkohlensaurer Aura, bis es flockt oder grundelt.

Handschriften werden immer begehrter und so begehrt, dass AutorInnen beginnen, sicherheitshalber ihre direkt in den Laptop geschriebenen Manuskripte mit der Hand abzuschreiben und Streichungen zu erwägen, gleichsam dem etwaigen Archiv ein SCHAUT SCHAUT zuzufunken. …

Quelle und ganzer Artikel:

Zu Robert Schindel siehe: http://www.schindel.at/ oder das Biogramm von Volker Kaukoreit, aus dem Kritischen Lexikon der Gegenwartsliteratur (KLG).

Siehe auch die Seite des Österreichischen Literaturarchivs mit einem Übnerblick über den Teilvorlass Robert Schindels:

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