Wissenschafter und Bibliothekare arbeiten an Text-Mining-Systemen, die helfen sollen, die digitalen Bestände der Nationalbibliothek zu erforschen
„Eine offene Barke wiegt mich über die silbernen Fluthen von Triest zu Istriens Küsten. Berge und Thäler fliegen vorüber, immer neue Ansichten steigen aus dem Schooss des Meeres, und das ahnungsvolle Blau der Ferne durchzittern weiße Segel, gleich Geistern künftiger Genüsse.“ Was sich anhört wie schwülstige Träume von der Ferne in Zeiten, in denen Urlaubsreisen mit Selbstisolation in den eigenen vier Wänden getauscht werden müssen, sind in Wirklichkeit die ersten Worte von Joseph Georg Wiedemanns Streifzüge an Istriens Küsten, erschienen 1810.
Das Buch ist eines von hunderten Reiseberichten, die bisher in den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) schlummerten, ohne dass sie als solche im Katalog aufschienen. Bis ein Algorithmus, der die digitalisierten ÖNB-Bestände abgraste, befand, das Werk sei zu 99 Prozent dem Genre „Reisebericht“ zuzuordnen. Was zu 100 Prozent richtig ist. […]
Siehe: https://www.derstandard.at/story/2000116459111/computer-analysieren-historische-reiseliteratur
Siehe auch: https://travelogues-project.info/