Wien (OTS) – „Es ist heute ein sehr schöner Moment für uns alle: die alte Idee des Literaturdoyens Wendelin Schmidt-Dengler wurde nun dank hervorragender Kooperation zwischen der Österreichischen Nationalbibliothek und anderen Institutionen wie dem Österreichischen Staatsarchiv und der Burghauptmannschaft im angepeilten Kosten- und Zeitrahmen realisiert. Das Literaturmuseum gibt Einblick in die Literaturgeschichte Österreichs seit der Aufklärung und ich freue mich, dass die ehemalige Wirkungsstätte Franz Grillparzers, selbst schon ein Stück österreichischer Kulturgeschichte, zugänglich gemacht wurde“, sagte Kulturminister Josef Ostermayer bei der Pressekonferenz vor der Eröffnung des Literaturmuseums im Grillparzerhaus in Wien, die gemeinsam mit Johanna Rachinger, der Direktorin der Nationalbibliothek, und dem neuen Leiter und Kurator des Literaturmuseums Bernhard Fetz abgehalten wurde.
Fotos: BKA/Regina Aigner
„Hier in der Johannesgasse ist eine Perlenreihe entstanden:
Kooperationen mit benachbarten Kultureinrichtungen wie dem Metro-Kinokulturhaus oder dem Staatsarchiv ermöglichen neue innovative Einblicke in das weite Spektrum der Literatur und der Geschichte unseres Landes“, so der Kulturminister weiter.
Ostermayer hob auch die gelungene Gestaltung hervor: „Es war eine Herausforderung in einem denkmalgeschützten Biedermeierhaus Literatur lebendig zu zeigen und barrierefreien Zutritt zu ermöglichen. Die ebenfalls denkmalgeschützten Archivregale wurden mit zeitgenössischer Architektur kombiniert, das ist hervorragend gelungen. Hier ist ein Ort entstanden, in dem wir das Geschriebene hoch leben lassen können“, so Ostermayer weiter.
650 Objekte wie Originalschriftsätze, Abreißgedichte oder Romanbaupläne sind ausgestellt, 209 Autorinnen und Autoren werden in 44 Kapiteln auf 750 Quadratmetern auf zwei Ebenen mit Texten, Hörproben und Filmausschnitten präsentiert. Dazu gibt es je ein Stockwerk für Wechselausstellungen und für den Werkstattbetrieb. Für Jugendliche wurde ein eigenes Vermittlungsprogramm entwickelt. Die Baukosten von 2,8 Millionen Euro wurden vom Wissenschaftsministerium (jetzt BMWFW), die Kosten für die Museumsgestaltung in der Höhe von 2,6 Millionen Euro vom Kulturministerium (im Bundeskanzleramt) finanziert.
Johanna Rachinger freute sich über „die Entstehung dieses vierten Museums der Österreichischen Nationalbibliothek, die das kulturelle Leben des Landes um eine besondere Facette bereichert. Das Literaturmuseum setzt ein sichtbares Zeichen für die österreichische Literatur, die ohne Zweifel Weltrang hat.“