Die geballte Faust bebt, das „r“ rollt wie Donnergrollen über die Lippen, die Stimme schwillt zum zornigen Singsang, bis sie zu brechen droht – Karl Kraus (1874-1936) auf der Bühne zu erleben, wenn er sich vor vollen Vortragssälen und Konzerthallen in Rage las, faszinierte viele Zeitgenossen. …
Was bei solchen Veranstaltungen konkret auf dem Programm stand, kann man in der digitalen Sammlung der Wienbibliothek im Rathaus nachlesen. Die Institution besitzt ein umfangreiches Kraus-Archiv; manches daraus, so die Vorlesungsprogramme, ist online zugänglich (www.digital.wienbibliothek.at).
Auf einem weiteren Internet-Portal, das in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie entstand, sind überdies Ton- und einige Filmaufnahmen abrufbar. Die Präsentation, die sich nicht als abgeschlossen versteht, stellt vor allem Kraus’ Vernetzung im Kulturbetrieb dar.