„Ein tiefes Verließ im Schlosse des Königs, die vier nackten Wände nur zwei Holzpritschen, ein Krug Wasser. Im Hintergrunde in Übermannshöhe ein kleines vergittertes Fenster, welches auf den Garten des Schlosses hinausgeht. Der Prinz und sein Diener Kasperl sitzen auf den Pritschen“.
Mit diesem trostlosen Szenario eröffnet der Kriegsgefangene Marius Szudolski (1879–1961) ein Puppenspiel, das er im Winter 1916 im sibirischen Lager Sretensk geschrieben hat. Der ausgebildete Jurist, der von 1902–1906 auch am Wiener Konservatorium studiert hatte, war 1915 als Einjährig-Freiwilliger des 25. Landwehr-Infanterieregiments ins Feld gezogen und 1916 in Gefangenschaft geraten. Dort war das größte Leid der Hunger, was die Essensphantasien der Insassen beflügelte. …
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