Zum Weinmonat Oktober zeigt die Wienbibliothek im Rathaus die Wiener Ausgabe des Buches „Die Kunst Wein zu machen“ des französischen Önologen Maupin, die zusammen mit den angebundenen, handschriftlichen Notizen zweier heimischer Winzer zu einer interessanten Cuvée aus französischer und österreichischer Weinbautradition wird.
Bei den Notizen können zwei unterschiedliche Schreiberhände identifiziert werden: Während der jüngere Weinbauer lediglich eine Anleitung „Fässer von der schlechtesten Beschaffenheit zu reinigen“ den Notizen anfügt, hält sein Vorgänger persönliche Erfahrungswerte zu allen Aspekten des Weinbaus, der Lese, Weinherstellung und -konservierung sowie der Weinprobe fest. Die Einträge sind überwiegend im Rezeptstil gehalten. Seine Anleitung, den „Most clar zu machen“, beispielsweise formuliert der anonyme Winzer so: „Man nehmet eine gutte Hand voll Salz, macht es unter stettem Umrihren ober einem Feüer gnugnd heiss, thut solches in den Most, der da anfanget zu jähren, füllet das Vass ganz voll, so wirdt der Wein in 10 oder 12 Tägen clar und schön.“
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