„Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit’ren Stunden nur!“ Kurzgedichte wie dieses sind charakteristisch für Poesiealben oder Stammbücher, die wir alle noch aus unserer Schulzeit kennen und die sich auch heute noch – nach dem Fragebogenprinzip gestaltet bereits unter Kindergartenkindern – größter Beliebtheit erfreuen. Lange Tradition des Stammbuchschreibens. Dabei ist wenig bekannt, dass die Tradition des Stammbuchschreibens im deutschen Sprachraum bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Im Gegensatz zu heute waren die „Alba Amicorum“ (Freundesalben), die später auch „Philotheken“ genannt wurden, aber zum Gebrauch durch Erwachsene bestimmt. Beim vorliegenden Stammbuchdruck handelt es sich um „Ein new vnnd künstlich schönes Stamm oder Gesellen Büchlein“, das 1579 bei den Buchdruckern David und Hercules de Necker in Wien erschien. Das Buch besteht aus insgesamt 97 Eintragselementen, die sich jeweils aus einem emblematischen Holzschnitt, einem Inskriptionsblatt mit vorgedrucktem, blankem Wappenschild sowie einem 22zeiligen Gedicht in deutscher Sprache zusammensetzen.
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