UB im Leistungsbericht 2009 der Universität Graz

Aus dem Leistungsbericht 2009, S. 32-34:

G.1 Bericht über die Aktivitäten im Bereich der Bibliotheken

1 Einbindung der Universitätsbibliothek in den Universitätsbetrieb

Im Jahr 2009 konnten mit dem Umbau des Unterrichtsraumes und des Kellergeschoßes im Zubau zwei wichtige Bauvorhaben verwirklicht werden. Das Kellergeschoß des Zubaus 1970 wurde völlig neu adaptiert und auf einer Fläche von 500 m² mit einer neuen Verschubregalanlage für ca. 150.000 Bände anstelle der alten Fixregale ausgestattet. Zudem wurde die Verbindung zwischen dem Universitätshauptgebäude und der Universitätsbibliothek mit einer Rampe rollstuhlgerecht ausgestattet und es wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an den brandschutztechnischen Vorrichtungen und den Elektroinstallationen im gesamten Bereich der Hauptbibliothek durchgeführt.

Im Jahr 2009 wurde eine umfassende Evaluierung der Universitätsbibliothek durchgeführt, um den aktuellen Zustand der Bibliothek zu erheben und notwendige zukünftige Maßnahmen aufzuzeigen.

Die Universitätsbibliothek nahm 2009 (zum Teil federführend) an folgenden Projekten teil: Vestigia – Manuscript Research Center, UniGRAZonline, Elektronische Hochschulschriften, Plagiatskontrolle, Performance Record, Literaturverwaltungssystem und Teaching Library. Zusätzlich wurde im Jahr 2009 das überfakultäre „Zentrum für Buch- und Schrifterbe“ (ZEBS) gegründet, das sich mit der wissenschaftlichen Erschließung und Erforschung des Altbuchbestandes der Universitätsbibliothek und der Durchführung dazu dienlicher Projekte befassen soll. Darüber hinaus werden in den Bereichen Restaurierung und Digitalisierung über ZEBS auch Fremdaufträge mit Objekten von anderen Bibliotheken abgewickelt werden.

Die Universitätsbibliothek hat sich an zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen beteiligt („Lange Nacht der Museen“, „Tag der offenen Tür“, „Kinder-Uni“, „Österreich liest“, „Multikulti-Ball“ etc.) und den 30. Österreichischen Bibliothekartag veranstaltet. Zu dieser großen bibliothekarischen Fortbildungsveranstaltung konnten 870 TeilnehmerInnen aus 26 Ländern in Graz begrüßt werden.

2 BenutzerInnenzufriedenheit

Für die Erhebung der BenutzerInnenzufriedenheit wurden zunächst die Ergebnisse der Evaluierung abgewartet; da eine solche Erhebung im vorliegenden Evaluierungsbericht empfohlen wird, soll diese nach Maßgabe der finanziellen Bedeckbarkeit bereits im Jahr 2010 stattfinden.

3 Teilnahme am Österreichischen Bibliothekenverbund

  • Kooperation der Universitätsbibliothek mit der Verbundzentrale

Seit Anfang 1999 wird verbundweit das integrierte Bibliothekssystem Aleph 500 eingesetzt, an dem die UB Graz als volle Verbundteilnehmerin über ein externes ALEPH-Lokalsystem auf eigenem Server teilnimmt. Die UB Graz nützt eine Reihe von Serviceeinrichtungen der OBVSG. Im Bereich der Katalogisierung sind das insbesondere die Norm- und Fremddaten, weiters externe Datenquellen über z39.50 wie die Daten des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB), der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) und des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz). Zum Übertragen der fälligen Rechnungen von Aleph nach SAP verwendet die UB Graz die von der OBVSG entwickelte Schnittstelle. Ferner werden die Nachlassbestände der UB Graz in der von der OBVSG eigens für Nachlässe erstellten Datenbank ACC05 eingegeben. Die UB Graz beteiligt sich aktiv an eDOC, einem Service der OBVSG zur Anreicherung des Verbundkataloges mit elektronischen Dokumenten. Die Anwendung unterstützt Objekttypen wie Inhaltsverzeichnisse, Abstracts, Rezensionen, Umschlagbilder, Klappentexte und andere Volltextdokumente. Im Jahr 2009 wurden von der UB Graz 2794 Scans an eDOC geliefert. MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek Graz sind in zahlreichen von der OBVSG eingerichteten Gremien vertreten.

  • Entwicklung im Bereich Hochschulschriften

Mit der im WS 08 eingeführten verpflichtenden Abgabe von Hochschulschriften in elektronischer Form wurde ein Workflow entwickelt, um bibliographische Daten, Abstracts und (sofern eine Publikationsgenehmigung vorliegt) auch den Volltext in halbautomatischer Form sowohl in den lokalen Katalog der UB Graz als auch in den Verbundkatalog und in die Dissertationsdatenbank zu übernehmen. Dieser Workflow wurde 2009 in Betrieb genommen. 2009 wurden so 1760 Arbeiten unmittelbar nach der Beurteilung in elektronischer Form an die Universitätsbibliothek weitergeleitet und im Online-Katalog nachgewiesen.

  • Entwicklung im Bereich E-Books

Die UB Graz erwarb 2009 das E-Book Paket für Geisteswissenschaften, für die bereits 2008 erworbenen Pakete Wirtschaftswissenschaften und Naturwissenschaften kamen weitere EBooks dazu. Für die Verwaltung der E-Books nutzt die UB Graz das Service der OBVSG.

  • Projekt „Gemeinsame Tabellensicht“

Die UB Graz nimmt am Projekt „Gemeinsame Tabellensicht“ teil. An der OBVSG wurde 2008 eine erste Produktionsversion eingerichtet, um sich gegenseitig Know-how über Konfigurationstabellen zur Verfügung zu stellen.

4 Bibliothekarsausbildung

  • Qualifizierte und höher qualifizierte Tätigkeitsbereiche

Der interuniversitäre Universitätslehrgang „Library and Information Studies MSc“ gliedert sich in einen Grund- und einen Aufbaulehrgang und stellt gemäß Curriculum die einheitliche Ausbildung für das Bibliothekspersonal aller Universitäten für den qualifizierten und höher qualifizierten Tätigkeitsbereich gemäß § 101 (3) UG 2002 dar. Der Lehrgang wurde 2004 an der Universität Wien (in Kooperation mit der ÖNB), 2005 an der Universität Innsbruck und 2006 an der Universität Graz eingerichtet, wo nach der Erstdurchführung des Grundlehrganges 2006/2007 gleich im Anschluss im WS 07/08 der Aufbaulehrgang startete. Für die Entwicklung und Kooperation der Universitätslehrgänge gibt es seit 2002 eine Arbeitsgemeinschaft der Ausbildungsverantwortlichen. Fünf Studierende haben ihr Studium im Jahr 2009 erfolgreich abgeschlossen. Nach erfolgter Curriculumsänderung startete im Wintersemester 2009/10 ein weiterer Grundlehrgang an der Universität Graz mit insgesamt 22 Studierenden (davon fünf  männlich). Die Studierenden haben die gemäß Curriculum vorgesehenen Lehrveranstaltungen und ein fachspezifisches Praktikum im Umfang von 100 Tagen zu absolvieren.

  • Lehrlingsausbildung

Im Jahr 2009 absolvierte ein über das Arbeitsmarktservice finanzierter Praktikant die Lehre zum „Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistenten“. Mit September 2009 wurden zwei neue Lehrlinge aufgenommen und im Dezember 2009 die Teilqualifizierung eines weiteren Lehrlings vereinbart.

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