Schenkung der Bibliothek Heinrich Klangs an den Obersten Gerichtshof & Ausstellungseröffnung

In einem von der NS-Provenienzforschung der Universitätsbibliothek Wien koordinierten Verfahren wurden Teile der Privatbibliothek von Heinrich Klang an dessen Erb:innen restituiert. Die Erb:innen haben sich im Hinblick auf das Wirken von Heinrich Klang als Richter des Oberlandesgerichts Wien und des Obersten Gerichtshofs entschlossen, einen Großteil der Werke der Bibliothek des Obersten Gerichtshofs zu schenken. Aus diesem Anlass wird am 3. Oktober 2023 im Wiener Justizpalast eine kleine Ausstellung eröffnet.

Programm


Begrüßung

Elisabeth Lovrek | Präsidentin des Obersten Gerichthofs & Vorsitzende des Universitätsrats | Universität Wien


Statements

Herausforderung und Hürden der NS-Provenienzforschung in Bibliotheken
Jutta Fuchshuber | NS-Provenienzforscherin | Universitätsbibliothek Wien
Sebastian Finsterwalder | NS-Provenienzforscher | Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Was uns die Restitution von Büchern über die Vergangenheit erzählen kann
Clemens Jabloner | Vizekanzler der Republik Österreich a.D. & Bundesminister für Justiz a.D. und Vorsitzender des Kunstrückgabebeirats

Heinrich Klang: Ein Leben in bewegten Zeiten
Franz-Stefan Meissel | Universitätsprofessor für Römisches Recht & Vize-Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät | Universität Wien


Präsentation der Ausstellung in der Bibliothek des Obersten Gerichtshofs


Kleiner Empfang

Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung bis 22. September 2023 an ogh.praesidium@justiz.gv.at gebeten


Heinrich Klang (1875–1954)

war einer der profiliertesten österreichischen Jurist*innen des 20. Jahrhunderts. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft verfolgt und musste zur Sicherung seines Lebensunterhalts seine umfangreiche Privatbibliothek verkaufen. In einer jahrelangen Recherche, die von der NS-Provenienzforschung der Universitätsbibliothek Wien koordiniert wurde, konnten in Beständen von acht österreichischen und deutschen Bibliotheken 42 Werke identifiziert werden, die aufgrund eines Exlibris-Stempels von
Dr. James Klang (1847-1914), dem Vater von Heinrich Klang, eindeutig dieser Privatbibliothek zuzuordnen waren. Sie wurden Ende 2022 den Erb*innen von Heinrich Klang, Christa Schreilechner und Mag. Paul Schreilechner, restituiert.

In Erinnerung an Klangs Tätigkeit als Vorsitzender eines Zivilsenats übergeben die Erb*innen diese Bücher als Geschenk an die Bibliothek des Obersten Gerichtshofs. Im Sinne einer andauernden Geschichtsaufarbeitung und aktiven Erinnerungsarbeit hat die NS-Provenienzforschung der Universitätsbibliothek Wien in Zusammenarbeit mit dem Obersten Gerichtshof die Ausstellung zu „Heinrich Klang“ konzipiert (Kurator*innen: Markus Stumpf, Jutta Fuchshuber).


Eine Kooperation der Universitätsbibliothek der Universität Wien und dem Obersten Gerichtshof.

Weitere Kooperationspartner:
Universität Graz
Wirtschaftsuniversität Wien
Badische Landesbibliothek
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Bayerische Staatsbibliothek

Link zur Veranstaltungswebsite der FB Zeitgeschichte/Universitätsbibliothek Wien

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