4.4. bis 6.4.2018 im Literaturhaus Graz
In Kooperation mit dem Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich / StifterHaus, Linz.
Konzeption: Klaus Kastberger, Stefan Maurer, Christian Neuhuber
Dass „insgemein die Archiven wie ein vergrabener Schatz verborgen liegen“, bedauert das Zedler’sche Universal-Lexikon 1732 und begründet die mangelnde Außenwirksamkeit harsch mit dem Misstrauen der Obrigkeit bzw. der Faulheit der Archivare. Heute scheint sich in vielen Archiven ein anderer Umgang etabliert zu haben: Dinge, die lange Zeit verborgen waren, von Kostbarkeiten bis zu Kuriosa, werden verstärkt einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Auch der Forschung erschließen sich neue Zugänge zu den Materialien.
Die dritte Tagung in der Reihe „Literatur und Archiv“ wendet sich in einem übergreifenden Gespräch zwischen Fachwissenschaften und Praxis, Theorie und Management, Fragen der Zugänglichkeit, Repräsentation und Dissemination des institutionell verwahrten kulturellen Erbes zu.
Workshop, Mittwoch, 4.4.2018, 14.00-18.00
Unter Leitung von: Georg Hofer (Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich) und Stefan Maurer (Franz Nabl-Institut für Literaturforschung)
TeilnehmerInnen
Lisa Erlenbusch (Franz Nabl-Institut für Literaturforschung), Vanessa Hannesschläger (Österreichische Akademie der Wissenschaften), Desiree Hebenstreit (Institut für Germanistik, Universität Wien), Marko Ikonić (Franz Nabl-Institut für Literaturforschung), Bernhard Judex (Literaturarchiv Salzburg), Caterina Richter (Institut für Germanistik, Karl-Franzens-Universität Graz), Dominik Srienc (Robert Musil-Institut für Literaturforschung, Klagenfurt), Martin Vejvar (Franz Nabl-Institut für Literaturforschung), Elisabeth Zehetner (Franz Nabl-Institut für Literaturforschung).
Donnerstag, 5.4.2018
9.00-11.00
Begrüßung: Klaus Kastberger, Petra-Maria Dallinger
- Heike Gfrereis: Performing Boredom? Über den Eigensinn von Literaturausstellungsobjekten
- Bernhard Fetz: Archiv. Literaturmuseum. Forschung. Über die vielen Leben (literatur)archivarischer Objekte
11.15-13.00
- Georg Vogeler: Das Digitale Archive: Der Computer als Mediator, Leser und Begriffsbildner
- Rüdiger Nutt-Kofoth: Edition als Archiv? Zur vermeintlichen Konvergenz zweier Wissensformationen im digitalen Zeitalter
15.00–16.45
- Ulrike Spring: Das Schriftstellermuseum als Archiv: Reflexionen zur Inszenierung biographischer und literarischer Narrative
- Helmut Neundlinger: Knietief im Kuratieren. Über das Verhältnis von Auswahl und Repräsentation in literarischen Dauerausstellungen
17.00-19.00
- Magnus Wieland: Aura. Von der Dignität zur Digitalität des Dokuments
- Andrea Polaschegg: Auratisierungsmaschine Archiv? Zum prekären Status des ‚Originals‘ in der Sprachkunst und seinen dingmagischen Tröstungen
Freitag, 6.4.2018
9.00-10.45
- Bettina Habsburg-Lothringen: Ein Waffenlager, ein Fotoarchiv, ein Schaudepot. Museen und die Masse der Dinge
- Ina Heumann: Sammeln und Entsammeln. Zur Ökonomisierung naturhistorischer Objekte
11.00-13.00
- Armin Schäfer: Epistemologische, literarische und kritische Funktionen des psychiatrischen Archivs
- Stefan Maurer: ‚Aufbewahrungssysteme‘. Anordnungen des Wissens im Literaturarchiv