Rückgabe von Kulturgütern aus Moskau

Die Presse berichtet heute über die Rückgabe von Akten an das Österreichische Staatsarchiv. Erwähnt werden auch die Versuche und Bemühungen der Österreichischen Nationalbibliothek und der Esterhazy-Stiftung:

… Am Ende des Zweiten Weltkriegs ließen die Sowjets Kulturschätze aus Österreich und Deutschland ausfindig machen und waggonweise nach Moskau schaffen. 1998 erließ Russland sein Restitutionsgesetz, Österreich brachte 2003 seinen Antrag auf Rückerstattung ein.

Zurückgefordert werden auch aus der Österreichischen Nationalbibliothek stammende Pehlewi-Papyri. 570 Pergamente aus der mittelpersischen Zeit über die persische Eroberung Ägyptens Anfang des 7. Jahrhunderts. Schon vor Jahren hieß es seitens der Nationalbibliothek, dass die Aussichten auf eine baldige Rückgabe „als gut eingestuft werden“. Seither hat sich nicht viel getan. „Wenn es überhaupt einen Fortschritt gibt, dann ist er sehr unauffällig“, hieß es im Außenamt. Dabei ist mit den Russen schon ausverhandelt, dass sie einen Papyrus als Gegenleistung behalten dürfen. Und Österreich hat auch schon einen Trumpf aus der Hand gegeben. Gemäß einer Gegenseitigkeitserklärung nämlich, derzufolge in Österreich aufgefundene russische Kulturgüter unter zumindest gleich günstigen Bedingungen rückzuerstatten sind, wurde den Russen im Mai 2005 die Bronzestatue „Fliegender Hermes“ übergeben.

Im Gegenzug wartet Österreich auch noch auf 860 Bände aus der Bibliothek der Esterhazy-Stiftung. Der Großteil von ihnen tauchte in der Moskauer Bibliothek für ausländische Literatur auf, weitere Exemplare in Petersburg. Die Bücher stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Derzeit wird anscheinend intensiv verhandelt, wie Alfred Weidinger von der Esterhazy-Stiftung andeutet. Er könne „bis Ende Juni eine gute Zusammenfassung geben“. …

Quelle: http://diepresse.com/home/kultur/kunst/485745/index.do

Ein früherer Bericht: http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=1260

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