Ö1-Hörbild zum Verschwinden, plötzlichen Auftauchen und erneuten Verlorengehen eines Liedes von Gustav Mahler

„Ich bin der Welt abhanden gekommen“ lautet der Titel der „Hörbilder“ am 3. Juli um 9.05 Uhr in Ö1. Mehr als 50 Jahre hatte die Musikwissenschaft danach gesucht – im Jahre 2000 lag es plötzlich bei Sotheby’s zur Versteigerung: Das Autograf des Mahlerliedes „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. Eingereicht hatte es der Wiener Rechtsanwalt Dr. Richard Heiserer junior, der es 1957 von seinem Vater Richard Heiserer senior geerbt hatte. Seitdem lag es in seinem Safe. Jetzt wollte er es verkaufen. Für viel Geld. Von 500.000 Euro war die Rede. Versteigert wurde das Autograf aber erst mal nicht. Es kam zum Notar. Zur Verwahrung. Denn auf dem Deckblatt der Partitur stand: „Meinem theuren Freund Guido Adler (der mir nie abhanden kommen möge) als ein Andenken an seinen 50. Geburtstag 1905“. Und hier beginnt die verwickelte Geschichte. Wie waren die Heiserers in den Besitz des wertvollen Manuskriptes gekommen? Welche Rolle spielte Heiserer sen. bei der „Arisierung“ der umfangreichen Bibliothek des Begründers der österreichischen Musikwissenschaft, des jüdischen Intellektuellen Guido Adler? Ein Feature über Enteignungen, Verstrickungen und unbearbeitete Vergangenheit. Über die Seltsamkeit familiärer Bande. Und nicht zuletzt ein Stück über die Musik Gustav Mahlers.

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