Vor 75 Jahren wurde Österreich unter dem Jubel der Massen von den Nationalsozialisten dem Deutschen Reich einverleibt. Was folgte, war Gleichschaltung, Verfolgung und Kahlschlag. Eine Ausstellung in Wien sucht an Einzelschicksalen das Ausmass der Katastrophe zu fassen.
… Es spricht für die Ausstellung, dass man sie mit mehr Fragen verlässt, als man sie betreten hat. Die Schwärze der Nacht, die der «Anschluss» über Österreich breitete, soll und kann auf dem wenigen Platz zwischen Coronelli-Globen und Marmorstatuen unmöglich in ihrer ganzen Tiefe ausgelotet werden. Es wäre ungerecht, dies den Ausstellungsmachern als Mangel vorzuwerfen. Vielmehr ist der in der Begleitbroschüre zu lesende Satz, die Nationalbibliothek sei der richtige Ort für eine solche Ausstellung, nur ein Teil der Wahrheit: Sie ist das nur angesichts des Umstandes, dass es derzeit gar keinen anderen Raum dafür gibt. Noch immer hat Österreich kein Museum für Zeitgeschichte, obwohl dafür seit eineinhalb Jahrzehnten fertige Konzepte bestehen. …
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