Rom, 05.09.2010 (KAP) Die Konzilsdokumente aller Kirchen und Jahrhunderte sollen in einer digitalen Bibliothek zusammengeführt werden. An dem Vorhaben eines italienischen Historikers beteiligt sich ein Netzwerk von Institutionen in historischen Konzils- und Synodenorten wie Istanbul, Rom, Jerusalem und Moskau, aber auch Aachen, Konstanz, München, Genf und Wien. Geplant ist, bis 2012 konfessionsübergreifend die Beschlüsse sämtlicher Kirchenversammlungen über eine Internetplattform zugänglich zu machen. Dazu zählen frühchristliche Konzilien ebenso wie eine katholische Lokalsynode 1924 in Peking.
Angestoßen wurde das Projekt von dem norditalienischen Kirchenhistoriker Alberto Melloni, zugleich Generalsekretär der „Stiftung Papst Johannes XXIII. für Religionswissenschaften“. Dem Ehrenkomitee gehören unter anderen der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der emeritierte Kurienkardinal Roger Etchegaray an. Der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi will das Unternehmen, das in Anspielung auf eine historische Konzilssammlung aus dem 18. Jahrhundert „Mansi 3“ heißt, am 10. September auf der Weltausstellung in Schanghai präsentieren.
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