Bundesminister Thomas Drozda: Erstmals Kunst- und Kulturbericht in einer gemeinsamen Ausgabe
Wien (OTS) – Bundesminister Thomas Drozda hat heute, Dienstag, den Kunst- und Kulturbericht für das Jahr 2015 dem Ministerrat vorgelegt. Der Bericht erscheint erstmals in einer gemeinsamen Ausgabe und enthält einige Neuerungen. „Mit dem über 450 Seiten starken Kunst-und Kulturbericht liegt ein neu gestalteter, klar strukturierter und übersichtlicher Jahresbericht vor, der die öffentlichen Förderungen und die vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft in Österreich darstellt sowie eine solide Grundlage für eine zukunftsorientierte kulturpolitische Debatte bietet“, so Kunst- und Kulturminister Thomas Drozda.
410,3 Millionen Euro für Kunst und Kultur
2015 wurden vom Bundeskanzleramt 410,3 Millionen Euro für Kunst und Kultur aufgewendet. In dieser Summe sind ausschließlich die Zahlungen enthalten, die der Förderung und Finanzierung von Kunst und Kultur aus öffentlichen Mitteln zuzuordnen sind. 87,7 Millionen Euro davon entfielen 2015 auf den Kunstförderbereich. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Erhöhung um 1,6 Prozent. Die Kulturausgaben lagen 2015 bei 322,6 Millionen Euro – aufgrund eines geringeren Investitionsbedarfes und Schwerpunktsetzungen bei den Bundesmuseen sind 2015 Infrastrukturmittel in die Rücklagen für die Folgejahre geflossen (Vgl. 2014: 339,6 Millionen Euro). „Unser Ziel ist es, die Kunst und Kultur in unserem Land zu stärken und möglichst viele Menschen dafür zu begeistern. Die Zahlen und Fakten, die im Kunst-und Kulturbericht 2015 veröffentlicht sind, zeigen, dass wir uns auf einem guten Weg befinden“, so Drozda.
Eine klare Struktur und die Verwendung eines einheitlichen kulturstatistischen Systems – dem so genannten LIKUS-System – sorgen im neuen Bericht für mehr Transparenz und bieten künftig bessere Analysetools, da auch die Statistik Austria und die Bundesländer dieses verwenden.
Zeitgenössisches Kunstschaffen
2015 wurden die bisherigen Programme des Bundeskanzleramts für zeitgenössisches künstlerisches Schaffen und Gegenwartskunst – von der Galerienförderung bis zu Mentoring-Programmen – durch neue Maßnahmen ergänzt. Dazu zählen ein eigenes Förderungsprogramm für Projekte im Bereich „Neuer Zirkus“ oder die Förderschiene „Pixel, Bytes & Film“, die gemeinsam mit ORF III und der Akademie der bildenden Künste Wien für neue Filmformate lanciert wurde. Bisherige Förderschwerpunkte – wie die Unterstützung des künstlerischen Nachwuchses und weiblicher Kunstschaffender sowie die Stärkung der internationalen Präsenz österreichischer Künstlerinnen und Künstler – wurden 2015 weiter geführt. Außerdem wurde 2015 der Nachlass von Hans Hollein angekauft und im Literaturbereich wurden die Jahresstipendien für Autorinnen und Autoren sowie die Verlagsförderung in zwei Stufen 2014 und 2015 angehoben.
Was den Anteil von Frauen in der Kunstförderung betrifft, so wird deutlich, dass sich das Geschlechterverhältnis seit 2007 verbessert hat: gingen damals 57 Prozent der Fördermittel an Männer, so sind im Jahr 2015 bereits 49 Prozent an Frauen gegangen. Schließlich wurde im Vorjahr auch die soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern verbessert: Mit der Novelle des Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetzes wurde der Zugang zu Zuschüssen erleichtert und ein Unterstützungsfonds für in Not geratene Künstlerinnen und Künstler eingerichtet.
Kulturinstitutionen
Die 2014 begonnene Neuausrichtung bei den Bundestheatern war auch 2015 ein wichtiger Schwerpunkt: Im September wurde ein neues Bundestheaterorganisationsgesetz verabschiedet, es wurden erstmals Ziel- und Leistungsvereinbarungen abgeschlossen und eine Dreijahresbudget-Planung vorgelegt. Die Basisabgeltung der Bundestheater-Holding wurde um 14 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Als neuer Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH wurde Christian Kircher bestellt.
Bei den Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek setzten sich die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre fort. Im Jahr 2015 konnte gegenüber 2014 eine Steigerung der Besucherinnen-und Besucherzahlen um 5,4 Prozent erzielt werden; betrachtet man die Entwicklung von 2010 bis 2015 ergibt sich ein Plus von 19,2 Prozent. Auch die Initiative „Freier Eintritt bis 19“ zeigt Erfolg: Über 5,8 Millionen Kinder und Jugendliche haben zwischen 2010 und 2015 dieses Angebot genützt. Im Vorjahr konnte außerdem das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek eröffnet werden.
Der Kunst- und Kulturbericht 2015 ist in gedruckter Form ab Ende Juli lieferbar und kann bei der Sektion für Kunst und Kultur bestellt werden. Online steht er ab sofort auf der Website des Bundeskanzleramtes zur Verfügung:
http://www.kunstkultur.bka.gv.at/