Kochkunst und Esskultur im barocken Salzburg

Christoph Brandhuber, Beatrix Koll, Diana McCoy:
Kochkunst und Esskultur im barocken Salzburg.
Eine kleine Kulturgeschichte des Kochens, Essens und Feierns
(uni bibliothek 1, hrsg. von Universitätsbibliothek Salzburg/Ursula Schachl-Raber)
Müry Salzmann: Salzburg 2010, 176 S.
ISBN: 978-3-99014-017-8
28,00 Eur

„Kochkunst und Esskultur im barocken Salzburg“ ist Band 1 einer Buchreihe mit besonderen Schätzen aus den Tiefspeichern und dem Archiv der Universitätsbibliothek Salzburg.

Salzburg, im 17. Jahrhundert. Am einzigen Salzachübergang duftet es nach warmen Pasteten und Krapfen. Ein findiger Bäcker bietet seine Waren an diesem strategischen Ort feil, an dem ihm kein Passant entkommt. Ansonsten hat der Stadtalltag nicht viel an Düften zu bieten, es stinkt vielmehr.

Anders in der Residenz, wo die Fürsterzbischöfe tafeln. Wunderwerke feinster Speisen werden als Schauessen inszeniert, um die Gäste zu beeindrucken. Kein Festen allerdings ohne Fasten in der katholischen Mozartstadt, wofür es eigene Fastenspeisen gibt. Leopold Mozart vermisst sie in Schwetzingen – dort „frist alles fleisch“. Unterm Jahr aber geht es selbst in den Klosterküchen weniger enthaltsam zu; die Augustiner galten schon vor der Gründung ihrer Brauerei als große Trinker. Auch brachte der Barock bereits einen Starkoch mit Buch hervor: Über 2500 Rezepte finden sich in Conrad Haggers Genussbibel, dem „Neuen Saltzburgischen Koch=Buch“.

Christoph Brandhuber und Beatrix Koll haben aus dem Tiefspeicher der Universitätsbibliothek Salzburg und aus den Archiven der Stadt allerhand Schätze gehoben und laden nun zu einem Spaziergang durch die Küchen, Gourmetpaläste und Festsäle des barocken Salzburg. Fundiert und stets mit einem Augenzwinkern verköstigen sie uns mit Gerüchen, Rezepten, Wissenswertem und Anekdotischem einer Epoche, in der Sinnesrausch und Todesliebe ganz nah beieinander liegen.

Verlag:

http://www.muerysalzmann.at/shop/shop_artikeldetails.asp?kid=8&agnr=118

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