Futurezone: Daten mit Verfallsdatum

Der Wissenschaftler Viktor Mayer-Schönberger schlägt ein Verfallsdatum für digitale Daten vor, um das Vergessen auch im digitalen Zeitalter zu ermöglichen. Im Gespräch mit ORF.at mahnt der Buchautor („Delete“) auch die Notwendigkeit einer verstärkten gesetzlich verankerten Informationsökologie und mehr Kontrolle der Nutzer über ihre Daten ein.

In einem Interview mit Futurezone wurde auch auf das neu eingeführte Pflichtexemplarrecht für Online-Inhalte eingegangen:

… ORF.at: Die Österreichische Nationalbibliothek, die im vergangenen Jahr damit begonnen hat den österreichischen Teil des Internets zu archivieren, hat das Problem, Speicherformate zu finden, mit denen sich digitale Informationen dauerhaft aufbewahren lassen.

Mayer-Schönberger: Wir müssen in unserer Gesellschaft auch die Diskussion führen, welche Institutionen Informationen bewahren sollen und was diese Informationen sind. Ich glaube, dass es auch einen hohen gesellschaftlichen Wert hat, bestimmte Informationen aufzubewahren.

Wenn wir etwa sagen, wir wollen aus unserer Geschichte lernen, dann bedarf es auch der Notwendigkeit Informationen dazu aufzubewahren. Wenn wir sagen, wir wollen hier einen Schnappschuss unserer veröffentlichten Kultur festhalten, indem die Nationalbibliothek Webseiten und Blog-Posts archiviert, dann ist das eine gesellschaftliche Entscheidung, die ich bereit bin mitzutragen. Aber gleichzeitig sollten wir auch einen Metatag haben, der festlegen kann, dass diese Seite bitte nicht archiviert werden soll. …

Quelle:

Das Handling mit Daten mit Verfallsdatum scheint bereits ein Markt zu werden, ich erinnere nur an die Tigertext, eine Applikation für das I-Phone (bald auch für Blackberry), welches SMS nach einer gewissen Zeit wieder entfernt.

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