Nicht nur fürstliche Büchersammlungen, sondern gerade auch bürgerlich-gelehrte
Privatbibliotheken der Frühen Neuzeit sind in den letzten Jahren zunehmend in das Blickfeld der geistes- und kulturgeschichtlichen Forschung gerückt. Insbesondere für die Bibliotheks- und Lese(r)forschung sowie die Literatur- und Wissensgeschichte haben sie sich als aufschlussreiche Untersuchungsgegenstände erwiesen. So ermöglichen sie ein besseres Verständnis von Rezeptions- und Transferprozessen, historischen Wissensordnungen und gelehrten Praktiken.
Der interdisziplinär angelegte Workshop beleuchtet anhand konkreter Beispiele Quellen, Methoden und Perspektiven für die Erforschung frühneuzeitlicher Privatbibliotheken. Dabei werden nicht-institutionelle Büchersammlungen unterschiedlichster Provenienz aus dem 16. bis 18. Jahrhundert in den Blick genommen. Die vorgestellten Untersuchungsgegenstände reichen von privaten „fürstlichen Libereien“ über Feldherrnbibliotheken bis hin zu den Büchersammlungen berühmter Gelehrter und Schriftsteller, wie etwa von Michel de Montaigne (1533–1592), Justus Möser (1720–1794) oder Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832).
Die Vorträge thematisieren unter anderem die unterschiedlichen Formen der Überlieferung, Möglichkeiten der Rekonstruktion unter Einbeziehung der Digital Humanities sowie Funktionen von Büchersammlungen zwischen symbolischer Repräsentation, gelehrtem Wissensspeicher und produktiv verwertetem Argumentationsarsenal.
Siehe dazu mit Programm : http://www.ikfn.uni-osnabrueck.de/veranstaltungen/tagungen/workshop_privatbibliotheken.html