100 Milliarden Euro. Als von Rettungsschirmen noch nicht die Rede war, hätte man die Öffentlichkeit mit dieser Summe beeindrucken können. Irgendwo zwischen Lehman Brothers und Griechenland hat sich das geändert. Doch in diesem Fall geht es nicht um die Rettung einer Bank oder eines Staatswesens, sondern sogar um mehr, wenn man so will. Diese 100 Milliarden Euro sind die Größenordnung, die Experten für die Digitalisierung des kompletten europäischen Kulturguts veranschlagen. In einem EU-Papier mit dem schönen Titel „The new renaissance“ wurde diese Schätzung zwar schon Anfang 2011 publik, aber dennoch kaum öffentlich bekannt. Zu digitalisieren sind demzufolge rund 510 Millionen Objekte: 77 Millionen Bücher, 358 Millionen Fotos, 75 Millionen Kunstwerke. Ach ja, und dazu kommen weitere gut zehn Milliarden Seiten aus Archivbeständen. …