Untersagt wurden Schriften gegen die monarchistische Regierungsform, gegen die Religion und gegen die sittliche Ordnung. Von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts landeten an die 60.000 Titel in den Zensurlisten.
Selbst Goethe, Hölderlin und Grillparzer befinden sich auf der Liste jener Autoren, die sich mit einigen ihrer Werke im Index der verbotenen Bücher befinden – angefertigt von der Zensurbehörde der Habsburgermonarchie. „Der junge Grillparzer hat mit einem Gedicht– eigentlich eine Kleinigkeit – einen Skandal ausgelöst“, sagt der Literaturwissenschaftler Norbert Bachleitner, „weil er Kritik an dem Papst übte.“ Und das war der Grund für den Zensor, ein „damnatur“ auszusprechen.
Norbert Bachleitner, Professor am Institut für Europäische und Vergleichende Literaturwissenschaft der Uni Wien, hat im Rahmen eines Projekts des Wissenschaftsfonds FWF die Zensurprotokolle der österreichischen Behörden von 1751 bis 1848 durchforstet. Rund 60.000 Titel wurden in diesen hundert Jahren von den Zensoren in ihren Katalogen und Jahresberichten verzeichnet und nicht zum Verkauf zugelassen. All diese Titel können jetzt in der vom FWF initiierten Datenbank „Verpönt, verdrängt – vergessen“ (http://univie.ac.at/zensur) abgerufen werden. …
Siehe dazu weiter unter http://diepresse.com/home/science/5298385/Verboten-konfisziert-verbrannt_Oesterreichs-Literatur-vor-1848