Ich bin der unerbittliche Archivar meiner selbst. Der Herr der Ordner, Kisten, Schachteln, Zeitungsausschnitte, Mausefallen. Nach meinem Tod wird man staunen. Über Nachlass, Vorlass, Einlass: zur Feststellung meiner Archivwürdigkeit.
Selten leiden Archivare an Sonnenbrand. Denn der Arbeitsplatz des Archivars ist das Archiv, und das Archiv ist im Keller. Das Unterirdische ist das Geheimnisumwitterte; vielleicht das Morbide? Vielleicht Höllische?Vielleicht Diabolische? Googeln Sie „Archivar“, bekommen Sie auf Wikipedia freilich das Bild eines gemütlichen älteren Herrn im schwarzen Anzug mit hoher Stirn und weißem Hinterhaupthaar in einem beklemmendengen Gang zwischen übermannshohen Leitzordnerregalwänden unter künstlichen Leuchten, der einen dicken Ordner aufgeschlagen hält, in dem Tabellen stehen. …
(Noch) ein Premium-Artikel (Bezahlschranke) der „Die Presse“: https://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/5339400/Fuer-wenn-ich-tot-bin
Es handelt sich um den Festvortrag von Egyd Gstättner auf der Festveranstaltung „50 Jahre Verband Österreichischer Archivarinnen und Archivare“ vom 25. Oktober 2017.