25. Mai 2011, 18.30 Uhr
Wien Museum Karlsplatz
1040 Wien
Begrüßung: Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum
Zum Buch: Sylvia Mattl-Wurm, Direktorin Wienbibliothek im Rathaus
Plakate der 60er Jahre: Julia König-Rainer, Plakatsammlung Wienbibliothek im Rathaus
Musik: Chrono Popp & the Sorry Babies
Siehe: http://www.wienbibliothek.at/veranstaltungen-und-ausstellungen/veranstaltungen/plakatbuch-60er.html oder als PDF
Zum Buch:
Im dritten Band der Dekadenreihe der Plakatsammlung der Wienbibliothek wird nun die Wiener Plakatwerbung der 1960er Jahre in den Mittelpunkt gerückt. Über 300 in Farbe abgebildete Plakate sowie vier Textbeiträge namhafter ExpertInnen geben die Möglichkeit, die visuelle Veränderung im Wien der 1960er Jahre mitzuverfolgen.
In der Plakatwerbung der 1960er drücken sich gesellschaftliche wie auch politische und wirtschaftliche Veränderungen aus; so werden die 1960er Jahre bei genauer Interpretation der Plakatinhalte und –Gestaltung vor allem als Übergangsjahre deutlich. Christian Maryška zeigt in seinem Beitrag die Geschichte des Wiener Grafikdesigns und die neuen Entwicklungen in Wiens Werbewelt hin zu ersten Agenturen auf. Er weist auf den einschneidenden formalen Wandel vom gemalten Plakatentwurf zum Fotoplakat hin;
Bernhard Denscher widmet sich dem politischen Schlagabtausch am Plakat, wobei ihm dank gutem Spürsinn und ausführlicher Recherchen erstmals Zuschreibungen an einen stilprägenden Grafiker des politischen Plakats (Otto Stefferl) gelingen.
Den beginnenden Wandel des Frauenbildes der sechziger Jahre von der Hausfrau und Mutter hin zu ersten Versuchen als Erwerbstätige und damit Selbstbestimmte beleuchtet Julia König-Rainer. Die Vorzeichen des gesellschaftlichen und sozialen Aufbruchs werden auch in den Plakaten der späten sechziger Jahre deutlich spürbar.
Thomas Mießgang spannt abschließend einen Bogen von der „Uni- Ferkelei“ im Juni 1968 bis zur Volksmusik der Oberkrainer, von Peter Alexander, Udo Jürgens, den Beatles und Rolling Stones bis hin zu den Anfängen des Austro-Pop, vom transistorischen Werk des Literaten Gerhard Fritsch bis hin zum Kulturskandal um Thomas Bernhard im Jahr 1968. Alle Beiträge sind reich illustriert.
Von den rund 300.000 Plakaten, die sich in der Sammlung der Wienbibliothek befinden, stehen etwa 150.000 online im Katalog (unter www.wienbibliothek.at) zur Verfügung. Rund 20.000 Plakate datieren aus den sechziger Jahren. Die Einzigartigkeit der Plakatsammlung der Wienbibliothek beruht nicht nur auf ihrem beeindruckenden Umfang, sondern auch auf der Bandbreite der gesammelten Plakate. Sie macht es möglich, einen dichten und in die Tiefe gehenden Überblick über die Plakatkunst Wiens vor allem für die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu gewinnen.
Publikation
Julia König-Rainer (Hrsg.): 60er Plakate aus der Sammlung der Wienbibliothek
ISBN 978-3-902053-20-6, 160 S., 300 Abbildungen, Preis: 23.00 EUR
Zur Ausstellung: