Einladung
für alle an Sacherschließungsthemen interessierten
Bibliothekartagsteilnehmer/-innen in Graz 2009
1. zur Sitzung der VÖB-KofSE am Dienstag, 15. 9. 2009 ab 10h30 im ReSoWi-LS 15.02
Wir berichten über Aktuelles und planen die künftige Kommissionsarbeit. (interessierte Gäste sind gerne willkommen)
2. zum SE-Panel im Hauptprogramm am Mittwoch, 16. 9. 2009 ab 11 Uhr im Saal 5, Stadthalle Graz
- „Inhaltserschließung: Ingredienzen, Instrumentarien, Internationalität“
mit drei Vorträgen von Felix Boteram und Jessica Hubrich aus Köln sowie Rudolf Lindpointner aus Linz
Felix Boteram:
Typisierung semantischer Relationen für Strategien der Wissensexploration
Leistungsstarke Systeme des Information Retrieval und der Wissensorganisation sowie Strategien zur Herstellung und Verbesserung semantischer Interoperabilität bedürfen expressiv und funktional gestalteter Dokumentationssprachen, insbesondere der differenzierten Definition aller verwendeten Begriffsbeziehungen.
Der Vortrag greift zahlreiche Überlegungen und Ergebnisse vorangegangener Studien zur Bestimmung, Typisierung und Inventarbildung für Relationen auf, erweitert allerdings bestehende Ansätze. Der im Kontext des mit der Entwicklung von Repräsentationsmodellen für semantische Daten befassten RESEDA-Pojekts entwickelte Vorschlag zeichnet sich durch folgende Grundidee aus: Die formalisierte Repräsentation der logischen Eigenschaften, des semantischen Gehalts sowie anderer Charakteristika, welche für die Verwendung der Relationen in verschiedenen Systemen der Wissensorganisation notwendig oder sinnvoll sind, kann durch die Verwendung einer hierarchisch strukturierten Taxonomie optimiert werden, welche die Vererbung unterschiedlicher Eigenschaften ermöglicht.
Die konsequente Umsetzung der erwähnten Relationierungsstrategien sowie die Ausweisung zahlreicher semantischer Relationen in einzelnen Dokumentationssprachen und in umfassenderen Gesamtsystemen anhand dieser Typen kann zu einer erheblichen Steigerung an Expressivität und Funktionalität der bestehenden Systeme führen.
Felix Boteram:
Typisierung semantischer Relationen für Strategien der Wissensexploration
Leistungsstarke Systeme des Information Retrieval und der Wissensorganisation sowie Strategien zur Herstellung und Verbesserung semantischer Interoperabilität bedürfen expressiv und funktional gestalteter Dokumentationssprachen, insbesondere der differenzierten Definition aller verwendeten Begriffsbeziehungen.
Der Vortrag greift zahlreiche Überlegungen und Ergebnisse vorangegangener Studien zur Bestimmung, Typisierung und Inventarbildung für Relationen auf, erweitert allerdings bestehende Ansätze. Der im Kontext des mit der Entwicklung von Repräsentationsmodellen für semantische Daten befassten RESEDA-Pojekts entwickelte Vorschlag zeichnet sich durch folgende Grundidee aus: Die formalisierte Repräsentation der logischen Eigenschaften, des semantischen Gehalts sowie anderer Charakteristika, welche für die Verwendung der Relationen in verschiedenen Systemen der Wissensorganisation notwendig oder sinnvoll sind, kann durch die Verwendung einer hierarchisch strukturierten Taxonomie optimiert werden, welche die Vererbung unterschiedlicher Eigenschaften ermöglicht.
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Jessica Hubrich:
Begriffliche Suche und Wissensexploration in heterogenen Informationsräumen
Erschließungsinstrumente unterstützen thematische Suchanfragen, indem sie standardisierte Zugänge zu Informationsressourcen bieten und mittels Darstellung von Begriffsbeziehungen explorative Suchprozesse ermöglichen. In heterogenen Informationsräumen stößt ihre Funktionalität aufgrund der Unterschiedlichkeit der verwendeten Indexierungsdaten indes schnell an ihre Grenzen. Die Herstellung von Verbindungen zwischen Daten vorhandener Dokumentationssprachen trägt dazu bei, dass das mit einem Wissenssystem gegebene Potential über Teilmengen hinaus nutzbar wird.
Im Vortrag wird dargelegt, inwiefern die im Rahmen des CrissCross-Projekts erstellten Verknüpfungen zwischen Schlagwörtern der Schlagwortnormdatei (SWD) und Notationen der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) sowohl für die begriffliche Suche als auch für Prozesse der Wissensexploration eingesetzt werden können. In diesem Zusammenhang werden auch die mit den Mappings gegebenen Möglichkeiten zur Strukturierung von Treffermengen skizziert.
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Rudolf Lindpointner
Die Einführung der DDC in der OÖLB – Abstract
Ich möchte kurz ausführen, welche Überlegungen zur Einführung der DDC als Aufstellungssystematik in der Oberösterreichischen Landesbibliothek geführt haben. Dazu einige Punkte:
Die Entscheidung ist vor dem Hintergrund des Um- und Zubaus zu sehen, der eine Umstellung von Magazins- auf Freihandaufstellung mit sich bringt.
Die OÖLB ist die erste Bibliothek in Österreich – und die größte unter den wenigen im deutschen Sprachraum (ausgenommen Schweiz), die nach der DDC aufstellt.
Ursprünglich waren wir eher der RVK zugeneigt, aufgrund von – teilweise unbefriedigenden – Versuchen anhand konkreter Beispiele unter Beteiligung aller Referenten kam aber die DDC wieder ins Spiel, vor der wir anfangs eher zurückgeschreckt waren, und so fiel die Entscheidung letztlich einhellig für die DDC aus.
Erfahrungen in der konkreten Arbeit mit der DDC, Vorteile gegenüber der RVK aus meiner (unserer) Sicht.
Erste Eindrücke von der ‚Praxis‘ (Beginn des Publikumsbetriebs am 31. August)
Die konsequente Umsetzung der erwähnten Relationierungsstrategien sowie die Ausweisung zahlreicher semantischer Relationen in einzelnen Dokumentationssprachen und in umfassenderen Gesamtsystemen anhand dieser Typen kann zu einer erheblichen Steigerung an Expressivität und Funktionalität der bestehenden Systeme führen.
3. zum Runden Tisch am Mittwoch, 16. 9. 2009 ab 13h30 im Saal 5, Stadthalle Graz
„Strategien für Inhaltserschließung und sachliche Suche der Ne(x)t Generation“
Leitung: Prof. Winfried GÖDERT (angefragt) / Dr. Margit SANDNER
Abstract: Suchgewohnheiten ändern sich. In unserem professionellen Erschließungsangebot müssen wir dies berücksichtigen, durch die Entwicklung flexibler Strategien abfedern und mit integrierten Serviceleistungen in OPACs und im Web vorwegnehmen, um möglichst hohe Qualität sicher zu stellen. Dafür braucht es gleichermaßen fundierte Erfahrung und Basisfunktionalitäten wie auch neue Ideen und deren zielsichere Umsetzung. – Wir wollen in diesem Round-Table-Gespräch ausloten, wie sehr unser Input den sich ändernden Erfordernissen entspricht, auf welche Weise sich Sachkataloge heute und in Zukunft positionieren können, in welche Richtung/en wir künftig blicken sollten und wohin wir als nächstens gehen wollen.
Ich hoffe auf zahlreiches Interesse und freue mich auf Ihre Teilnahme!
Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen, im Namen der VÖB-Kommission für Sacherschließung –
Margit Sandner
http://www.bibliothekartag.at/aktuell/
Dr. Margit Sandner
Universitätsbibliothek Wien
E-mail: margit.sandner@univie.ac.at