… Zu Beginn stellt Faßler die Themenstellung von twenty.twenty auf den Kopf. Für ihn geht es nicht um Social Information Management, sondern um informationelles Management sozialer Zusammenhänge. Mit dem World Wide Web hat sich etwas entwickelt, das traditionelle gesellschaftliche Institutionen und vor allem die Territorialität in eine schwere Krise gestürzt hat. Eine digitale globale Mittelklasse von etwa 2 Milliarden Menschen organisiert sich im und über das Netz – und das über Landesgrenzen und staatliche Institutionen hinweg.
Bettina Kann, Leiterin der Hauptabteilung Digitale Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek, hakt bei Faßlers Ausführungen über die Entterritorialisierung ein. Die Aufgabenstellung für die Nationalbibliothek, nur österreichische „born digital“ Websites zu archivieren, muss neu diskutiert werden. Ebenso gilt es, die Kriterien zu hinterfragen, nach denen archiviert wird. In Zukunft könnte es durchaus möglich sein, dass diese auch von der Crowd definiert oder zumindest mitgestaltet werden. …