Angebot der „Deutschen Biographie“ erheblich erweitert

Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und die Bayerische Staatsbibliothek haben das digitale Angebot des historisch-biographischen Lexikons des deutschen Sprachraums deutlich ausgebaut.

2010 startete www.deutsche-biographie.de mit der xml-strukturierten Volltextversion von 47.100 Lexikonartikeln aus der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ (ADB) und der „Neuen Deutschen Biographie“ (NDB). Das Gesamtregister erschloss zu diesem Zeitpunkt 92.500 Personen. Von diesen waren 74.000 mit der PND – der Personennamendatei der Deutschen Nationalbibliothek – systematisch abgeglichen, sodass eindeutige Verlinkungen im Internet möglich wurden.

Durch die digitale Erschließung der sogenannten Hauptkartei, die bisher nur intern von der NDB-Redaktion genutzt worden ist, sind jetzt mehr als 128.000 Persönlichkeiten recherchierbar. Die eigens mit PND-ID versehene Personenzahl stieg nun um 46.000. Dies bedeutet, dass nun für insgesamt 120.000 Personen eindeutige und stabile Links zur Ansteuerung externer Webangebote verfügbar sind.

Ein Alleinstellungsmerkmal von www.deutsche-biographie.de besteht in der Verlinkung mit derzeit 44 Online-Ressourcen, die biographisch relevante Informationen mit wissenschaftlich gesicherter Qualität anbieten, insbesondere Bibliothekskataloge und Bibliographien, biographische Lexika und Online-Editionen, Quellennachweise und Nachlassverzeichnisse. Die OPAC-Verlinkung gewährleistet, dass das Verzeichnis der Schriften von und über eine Person stets up to date ist. Die aktuelle Liste der Verlinkungen findet man unter http://www.deutsche-biographie.de/hilfe.html.

Ein Beispiel: Wer in der „Deutschen Biographie“ Robert Musil aufsucht, gelangt mit jeweils einem Klick auch zu den Musil-Artikeln im Österreichischen Biographischen Lexikon und im Historischen Lexikon der Schweiz, außerdem zu den Einträgen im OPAC der Bayerischen Staatsbibliothek, im Bibliotheksverbund Bayern sowie in deutschen und österreichischen Nachlassdatenbanken. Mit einem weiteren Klick findet er Nachweise über Musils Hörfunktätigkeit in den Jahren der Weimarer Republik in einer einschlägigen Datenbank des Deutschen Rundfunkarchivs.

Gefördert wurde die substantielle Erweiterung auf 120.000 PND-identifizierte Personen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Das Projekt hatauch dazu beigetragen, die Personennamendatei der Deutschen Nationalbibliothek zu präzisieren. Damit auf ihr eigenes Angebot präzise verlinkt werden kann, bietet die „Deutsche Biographie“ eine sogenannte PND-Beacon-Datei an (http://www.historische-kommission-muenchen-editionen.de/beacon_db_register.txt). Die Historische Kommission und die Bayerische Staatsbibliothek betrachten diesen Ausbauschritt als Zwischenstufe auf dem Weg zur Entwicklung eines zentralen historisch-biographischen Informationssystems für den deutschsprachigen Raum.

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