Die 96. Sitzung des Kunstrückgabebeirats betraf ua. eine Sammlung von Gebrauchskarten der ÖNB:
Der zweite Fall betrifft eine Sammlung von über 370 Gebrauchskarten (Berg-, Wander-, Straßenkarten etc.) aus der Österreichischen Nationalbibliothek, die der Bibliothek ab Spätherbst 1938 von der Gestapo zugewiesen wurden und als NS-verfolgungsbedingt entzogen gelten. Ein Teil dieser Karten kommt aus jener Masse von entzogenen Kulturgegenständen, die in der Triester Synagoge gesammelt wurden und wohl aus den Wohnungen deportierter Jüdinnen und Juden der sogenannten „Operationszone Adriatisches Küstenland“ stammten. Nachdem der Beirat damit das Vorliegen einer Entziehung dieser Objekte feststellt, jedoch mangels Vorbesitzerhinweise ausschließt, dass eine Zuordnung zu den konkreten geschädigten Personen jemals möglich sein wird, empfiehlt er die Übereignung an den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus zur Verwertung gemäß Kunstrückgabegesetz.
http://www.provenienzforschung.gv.at/beiratsbeschluesse/Kartensammlung_2020-03-06.pdf