Zur Praxis des Wissenschaftsplagiats

Volker Rieble:
Das Wissenschaftsplagiat. Vom Versagen eines Systems
Frankfurt am Main 2010.
120 Seiten. Kt € 14.80
ISBN 978-3-465-04101-6

Von der Verlagswebsite:

Wissenschaftsplagiate kommen häufig vor. Und werden weithin totgeschwiegen – von den Verlagen, von den Universitäten und Wissenschaftsinstitutionen. Nur selten schafft es ein Fall wie Schwintowski ins öffentliche Feuilleton. Der Kollateralschaden indes wiegt schwer. Bestohlene Autoren erhalten nicht die gebotene Reputation. Das Ghostwriting der Assistenten für ihre Professoren behindert die Assistenten und schafft ein Klima unwissenschaftlicher Anmutung. Netzveröffentlichungen befördern und etablieren das Plagiat – ja heißen es mit der creative-commons-Lizenz des „remix“ nachgerade willkommen. Elektronische Abwehr erfolgt nicht.

Das Buch deckt im ersten Teil eine ganze Serie von Plagiaten auf und präsentiert einen kriminellen Serienplagiator. Im zweiten Teil fragt der Autor nach den Sanktions- und Abwehrmöglichkeiten und untersucht das institutionelle Versagen des Wissenschaftsbetriebes. Die einzige effektive Plagiatwehr besteht in der öffentlichen Diskussion, weil nur dies den Plagiator ernstlich bedroht.

Verlag: http://www.klostermann.de/biblio/bib_4101.htm

Spiegel-Interview mit dem Autor:

Rezensionen:

Mittlerweile haben anscheinend zwei in dem Buch genannte Professoren eine einstweilige Verfügung gegen das Buch beantragt. Der Rechtsstreit wird spannend:

Verlag zur Einstweiligen Verfügung: http://www.klostermann.de/verlegen/vek_13.htm

Volker Rieble ist kein Open Access-Freund (siehe http://archiv.twoday.net/search?q=rieble), das Buch, dem man jetzt nicht in allen Punkten (gerade was Open Access, Netzveröffentlichungen usw. angeht) folgen muss, deckt aber eine unschöne Praxis der Wissenschaft auf.

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