Zach, L. (2022). Verändern Open Access-Transition-Verträge das Publikationsverhalten? Eine Untersuchung an der Medizinischen Universität Wien

Zach, Lukas (2022). Verändern Open Access-Transition-Verträge das Publikationsverhalten? Eine Untersuchung an der Medizinischen Universität Wien. Young Information Scientist 7, 1-12. https://doi.org/10.25365/yis-2022-7-1

Abstract

Zielsetzung — Ziel dieses Beitrags ist es, die Auswirkungen der im Jahr 2016 über das Zeitschriften-Konsortium „Kooperation E-Medien Österreich“ (KEMÖ) an der Medizinischen Universität Wien eingeführten Open Access-Transition-Verträge auf das Publikationsverhalten der Forschenden an der Medizinischen Universität Wien zu untersuchen. Eine der Hauptfragestellungen war, ob diese neuartigen Verträge tatsächlich zu einer im Vorfeld erwarteten Zunahme an Open Access (OA) Publikationen führten.

Forschungsmethoden — Als Auswertungszeitraum wurden fünf Jahre, von 2015 (also ein Jahr vor Einführung der Transition-Verträge) bis 2019, gewählt. Für die Generierung des Datenpools wurden sämtliche Publikationen des genannten Zeitraums, die der Medizinischen Universität Wien zugerechnet werden konnten, in der Zitationsdatenbank „Web of Science Core Collection“ (WoS CC) identifiziert und in eine Excel-Tabelle exportiert. Diese wurde anschließend um zahlreiche bibliometrische Daten aus dem Analyse-Tool InCites ergänzt. Die Auswertung selbst fokussierte sich auf vier Hauptthemen: Publikationsaktivität (Output), Sichtbarkeit (Visibility), Zitationsanalysen (Impact) sowie Benutzung (Usage).

Ergebnisse — Über den beobachteten Zeitraum hinweg zeichnete sich ein starker Zuwachs an OA-Publikationen ab, wobei vor allem der OA-Typ Hybrid (in InCites „Other Gold“ genannt) besonders stark anstieg. Im gleichen Zeitraum gingen Closed Access-Publikationen um über 12 % zurück. Auch in den Kategorien Visibility, Impact und Usage erreichten die OA-Publikationen – allen voran solche des Typs Hybrid – außerordentlich gute Werte. In allen vier Kategorien liegt OA, entsprechend der jeweiligen Auswertungskriterien, deutlich vor Closed Access.

Schlussfolgerung — Das besonders gute Abschneiden der OA-Publikationen in den vier Auswertungskategorien „Output“, „Visibility“, „Impact“ und „Usage“, allen voran der starke Anstieg an OA-Publikationstätigkeit, spricht dafür, dass das untersuchte Modell im Rahmen der OA-Transition-Verträge seitens der Forschenden der Medizinischen Universität Wien sehr gut angenommen wurde und wird. Vor allem der in den Verträgen besonders geförderte OA-Typ Hybrid erzielt in allen vier Kategorien Bestwerte.

 

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