Wissenschaftliche Bibliothekarinnen und Bibliothekare als Opfer der NS-Diktatur

Ulrich Hohoff, Universitätsbibliothek Augsburg, hat in der Zeitschrift „o-bib – das offene Bibliotheksjournal“ 2/2 (2015) einen Aufsatz „Wissenschaftliche Bibliothekarinnen und Bibliothekare als Opfer der NS-Diktatur. Eine Übersicht über 250 Lebensläufe seit dem Jahr 1933. Teil 1: Die Entlassungen“ publiziert.

Abstract

Bisher ist nicht bekannt, wie viele Personen 1933-1945 im Bibliothekswesen innerhalb des deutschen Machtbereichs Opfer der NS Diktatur geworden sind. In zweijährigen Recherchen konnten jetzt 250 (vor allem wissenschaftliche) Bibliothekarinnen und Bibliothekare ermittelt werden, die in Deutschland, in Österreich und in den durch deutsche Truppen besetzten Ländern Opfer dieser Diktatur wurden. Teil 1 des Beitrags stellt vier Listen mit 243 entlassenen Personen und den Bibliotheken vor, in denen sie tätig waren. 89 von ihnen waren Mitglieder im Verein Deutscher Bibliothekare (VDB). Zahlreiche Beispiele stellen die Gründe für die Entlassungen und deren praktische Durchführung vor.

Zu den Entlassungen in Österreich finden sich lange Listen. Hohoff schreibt:

… Die Liste für Österreich enthält 26 Bibliotheken in vier Städten. Die Mehrzahl der dokumentierten Entlassungen konzentriert sich auf die Hauptstadt Wien. In den Jahren 1938-1944 wurden in Österreich demnach 52 Bibliothekarinnen und Bibliothekare entlassen. Sechs Entlassene waren Frauen. 47 Personen waren promoviert und 20 waren Mitglied des VDB. Die zuletzt genannte Zahl erklärt sich daraus, dass der VDB ursprünglich von deutschen und österreichischen Bibliothekaren gemeinsam gegründet worden war. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Österreich ein eigener Personalverband. Entlassungen in Österreich, zu denen die Gründe ermittelbar sind, verteilen sich so: 26 Personen wurden aus rassistischen Gründen und 13 aus politischen Gründen entlassen. …

Der gesamte Aufsatz:

Hinweis via http://archiv.twoday.net/stories/1022461437/

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