Wienbibliothek | Objekt des Monats April 2020: I. Hochquellenleitung Wiens

Eröffnung des Kaiserbrunnens

Eröffnung des Kaiserbrunnens, Illustration aus „Die I. Wiener Hochquellenwasserleitung“, Festschrift, 1973

Bis weit in das 19. Jahrhundert waren Epidemien und Seuchen – vor allem in Gestalt von Typhus und Cholera – die ständige dissonante Begleitmusik der sich allmählich zur prachtvollen Großstadt auswachsenden Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. So nimmt es nicht wunder, dass eines der wesentlichen Ziele, die mit der von Kaiser Franz Josef 1857 eingeleiteten Stadterweiterung, die Verbesserung und Modernisierung urbaner Infrastrukturen wie etwa der Wasserversorgung darstellte, die bis dato nur über schwächelnde und unzureichend saubere lokale Wasserversorgungsanlagen bestritten wurde. 1861 wurden parallel zur Stadterweiterung die ersten konkreten Planungsarbeiten sowie ein internationaler Wettbewerb zur Erlangung eines neuen Wasserversorgungskonzepts für Wien durchgeführt, der vom Wiener Stadtbauamt und einer gemeinderätlichen Wasserversorgungskommission administriert wurde. Der ambitionierteste Plan, aus der Feder des italienischen Ingenieurs und Bauunternehmers Antonio Gabrielli, alpines Quellwasser in die Stadt zu leiten, setzte sich dabei durch.
[…]
150 Jahre später, zwar lange nach Typhus und Cholera, aber in einer doch ernsten Zeit möge die Wienerinnen und Wienern in der verordneten häuslichen Zurückgezogenheit beim nächsten Schluck aus der Leitung Hans Jörgels Erkenntnis trösten, „dass Wien doch das beste Wasser besitzt!“

Siehe https://www.wienbibliothek.at/bestaende-sammlungen/objekt-monats-april-2020-i-hochquellenleitung-wiens

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