Ort und Zeit
Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19:00 Uhr
Musiksammlung der Wienbibliothek, Loos-Räume
Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien
Zur Veranstaltung
Kann es sein, dass wir ein Buch nur deswegen nicht zu Ende lesen, weil die Zeilenabstände zu eng oder die Wortabstände ein wenig zu groß sind? In der Tat, solche scheinbaren „Nebensächlichkeiten“ können daran schuld sein, wenn wir nach zwei, drei Seiten ein Buch aus der Hand legen, ohne dabei die wahre Ursache für unsere innere Ablehnung zu erkennen. Die heimlich-unheimliche Wirkung von Typografie besteht in der Einflussnahme auf unser Unterbewusstes — für einen zu engen Schuh finden wir sofort die passenden Worte, für einen typografisch mangelhaft gestalteten Text nur sehr selten. Die Frage nach den Kriterien von „guter“ und „schlechter“ Schriftgestaltung betrifft jeden, der ein Nahverhältnis zu Büchern hat.
Martin Tiefenthaler, Mitbegründer der „typographischen gesellschaft austria/tga“, unterrichtet seit 1999 an der „die Graphische“ Typografie und Semiotik, hält Vorträge zu soziopolitisch-typografischen Fragestellungen im In- und Ausland; 2017 Kurator der Ausstellung „Subtext: Typedesign. zeitgenössisch—lokal: contemporary—austrian“ im designforum/MQ in Wien, Mitherausgeber des gleichnamigen Katalogs. Arbeitet zur Zeit an einer Studie über den Einfluss von Groß- oder Kleinschreibung auf das europäische Denken.
Programm
Begrüßung
Anita Eichinger, Direktorin Wienbibliothek
Ernst Fischer, Vorsitzender Wiener Bibliophilen-Gesellschaft
Vortrag
Martin Tiefenthaler, Typograf
Dies ist eine Veranstaltung der Wienbibliothek in Kooperation mit der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft.