Wussten sie, dass es einen Konnex zwischen Toni Sailers Autobiographie „Mein Weg zum dreifachen Olympiasieg“ (Bergland-Buch, 1956) und der Salzburger Bücherverbrennung gibt? Sein Ghostwriter Karl Springenschmid war 1938 nach dem Anschluss Leiter des NS-Lehrerbundes und Landesrat für Erziehung und Volkspropaganda. Er hatte in dieser Funktion mehrfach zu einer „gründliche[n] Säuberung“ von Bibliotheken aufgerufen und war Hauptverantwortlicher für die Salzburger Bücherverbrennung am 30. April 1938 auf dem Residenzplatz.
… Zeyringer fördert hinsichtlich des damaligen nationalen Freudentaumels auch zu Tage, dass es ausgerechnet der an den Salzburger Bücherverbrennungen beteiligte ehemalige SS-Hauptsturmführer und Gauamtsleiter Karl Springenschmid war, der große Teile von Sailers 1956 erschienenem Buch „Mein Weg zum dreifachen Olympiasieg“ in nationalem Ton verfasst hatte. Springenschmid war nach dem Krieg mit einem Berufsverbot belegt worden, das erst 1953 aufgehoben wurde. Sailer als „äußerst günstige Projektionsfläche für die angestrebte Identifizierung mit alter Heimat und neuer Ära“, beschreibt Zeyringer. …
Siehe: http://orf.at/stories/2423616/2423615/
Siehe weiter:
Zur Salzburger Bücherverbrennung:
- http://www.ubs.sbg.ac.at/veranstaltungen/3004/brochuere.pdf
- https://www.sn.at/wiki/Salzburger_B%C3%BCcherverbrennung
Zum Bergland-Verlag: