Sollte sich die bibliothekarische Erschließung nicht schleunigst neu positionieren? Die folgenden drei Literaturhinweise sollen zum Nachdenken, Mitreden und Vorzeigen, wie das gelingen könnte, anregen:
Winfried GÖDERT: Hashtag Erschließung
http://eprints.rclis.org/24643/
Abstract: Der Beitrag nimmt aktuelle Entwicklungen im Teilbereich Formalerschließung in Deutschland zum Anlass, eine kritische Reflexion über den Zustand und die Weiterentwicklung des Themenfeldes Erschließung insgesamt anzustellen. Es werden einige historische Beispiele gegeben, die die Ausstrahlung bibliothekarischer Ideen und Problemlösungen auf das allgemeine Leben zeigen. Diese Ausstrahlung wird dem Eindruck entgegen gesetzt, dass sich gegenwärtig der bibliothekarische Berufsstand insbesondere im Bereich informationstechnischer Anwendungen die zu beachtenden fachlichen Standards lieber von anderen vorgeben lässt, als sich selbst um deren Weiterentwicklung zu bemühen.
Gerhard STUMPF: „Kerngeschäft“ Sacherschließung in neuer Sicht
https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/3002
Abstract: Als „Kerngeschäft“ des bibliothekarischen Berufsbildes ist die Sacherschließung starken Veränderungen unterworfen; als Kern des Metadatenangebots ist ein intellektueller Input unverzichtbar, gerade weil mit maschinellen Verfahren sehr viel Mehrwert daraus generiert werden kann. In dem Vortrag wird versucht, aus allgemeiner Perspektive den funktionellen Mehrwert der Sacherschließung zu beleuchten. Das Zusammenwirken der intellektuellen Erschließung und verschiedener Formen automatischer Metadatenerzeugung und -vermehrung muss neu justiert und standardisiert werden. Besondere Bedeutung haben Normdaten mit ihrem Potenzial für die Linked-Data-Welt; zugleich muss aber auch die Datenbasis für die durch Suchmaschinentechnologie geprägten Rechercheumgebungen quantitativ verbreitert und qualitativ aufgewertet werden.
Michael FRANKE, Christian RÜTE: Discover Sacherschließung
http://opus4.kobv.de/opus4-hsog/frontdoor/index/index/docId/1124
Abstract: Discovery Systeme erlauben einen neuen und anderen Zugriff auf verfügbare Ressourcen einer Bibliothek als die traditionellen Online-Kataloge. Daraus ergeben sich Probleme, aber auch Chancen für die Nutzung und Sichtbarkeit der bibliothekarischen Sacherschließung. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Funktionalitäten und Funktionsweisen von Discovery Systemen am Beispiel eines großen Players, Primo von ExLibris, sowie die Auswirkungen auf bibliothekarische inhaltliche Metadaten. Es werden Chancen und Grenzen der Technik beleuchtet. Der Vortrag schließt mit der Reflektion der Implikationen für die Arbeit im Fachreferat.
Hinweise: Dr. Margit Sandner