Eva Blimlinger:
Warum denn nicht schon früher? Rückgabe und Entschädigungen von Kunst- und Kulturgütern in Österreich zwischen 1945 und 2011
Online in E-LIS: http://eprints.rclis.org/handle/10760/17785
This article deals with the question of why expropriated art and cultural objects in Austria were not returned to their rightful owners sooner. First, the reasons for the topicality of restitution and compensation in Austria and Europe in the 1990s are given. After an overview of restitution and compensation in Austria immediately after 1945, the Act for the Reassessment of Art and Culture and, with it, the regulation for any art and cultural goods that have been in custody of the Federal Monument Office are presented. The last part consists of those legal measures that resulted from the outcomes of the discussions of the 1990s. That is, on the one hand, the establishment of the General Settlement Fund in 2001 and, on the other hand, the adoption of the Restitution Act of 1998 and the 2009 amendment. As to the question posed at the outset – why only now? –answers are provided but a satisfactory explanation for the delay cannot be derived from them.
Der Artikel geht der Frage nach, warum in Österreich nicht schon früher entzogene Kunst- und Kulturgegenstände an die rechtmäßigen EigentümerInnen zurückgegeben worden sind. Zunächst werden die Gründe der Aktualisierung von Rückstellung und Entschädigung in den 1990er Jahren in Österreich und Europa dargestellt. Nach einem Überblick über Rückstellungen und Entschädigungen in Österreich unmittelbar nach 1945, werden das Kunst- und Kulturbereinigungsgesetz und damit die Regelung für jene Kunst- und Kulturgüter, die sich in Verwahrung des Bundesdenkmalamtes befunden haben, dargestellt. Den letzten Teil bilden jene gesetzlichen Maßnahmen, die das Ergebnis der Diskussionen der 1990er Jahren waren. Da ist einerseits die Gründung des Allgemeinen Entschädigungsfonds 2001 und andererseits der Beschluss des Kunstrückgabegesetzes 1998 und dessen Novellierung 2009. Auf die zu Beginn gestellte Frage – Wieso erst jetzt? – werden Antworten gegeben, eine zufriedenstellende Erklärung für die Verzögerung kann resümierend jedoch nicht gegeben werden.
Die Beiträge des 10. Bandes der Schriften der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare, der dem Thema „NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken“ gewidmet ist, können mittlerweile auch online aufgerufen werden.
Online-Beiträge von Band 10 der Schriften der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare in E-LIS: e-prints in library and information science: http://eprints.rclis.org/
Interessierte Personen können nach wie vor die gedruckte Version beziehen:
Bruno Bauer, Christina Köstner-Pemsel, Markus Stumpf (Hrsg.): NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken. Anspruch und Wirklichkeit (= Schriften der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare 10)
542 Seiten, W. Neugebauer Verlag, Graz–Feldkirch, Oktober 2011, Broschur/Fadenheftung, € 59,90
ISBN 978-3-85376-290-5
für VÖB-Mitglieder ermäßigter Preis € 45,– (nur Direktbezug)
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